Nach Angaben der belgischen Nichtregierungsorganisation Action pour la Paix reisten rund 300 Demonstranten aus allen Landesteilen mit Bussen zum Armee-Stützpunkt in Kleine Brogel.
800 weitere Aktivisten hätten sich der Militärzone durch den Wald genähert und versucht, auf das Gelände zu gelangen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden 431 Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Am Einsatz waren laut Behörden 900 Soldaten und 250 Polizisten beteiligt. Einige Anti-Atomwaffen-Demonstranten wurden Ministeriumsangaben zufolge in unmittelbarer Nähe des Stützpunktes von Polizisten festgenommen; die Soldaten hätten diejenigen ergriffen, die über den Stacheldrahtzaun auf das Gelände des Fliegerhorstes geklettert seien.
Der Protest im Rahmen des Europäischen Tages gegen Atomwaffen verlief «gewaltfrei». /
Druck auf die NATO
Der Protest im Rahmen des Europäischen Tages gegen Atomwaffen war vor mehreren Tagen angekündigt worden und verlief «gewaltfrei», wie eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte. Ihren Angaben zufolge kostete der Einsatz der Sicherheitskräfte rund 150'000 Euro.
Die Friedensaktivisten wollten mit ihrer Aktion nach eigenen Angaben Druck auf die NATO ausüben, die ihr strategisches Konzept überarbeiten will. Die Allianz war einst das Verteidigungsbollwerk des Westens gegen den von der Sowjetunion dominierten Warschauer Pakt.
Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sie sich zunehmend zu einem weltweit tätigen Bündnis entwickelt, das etwa in Afghanistan im Kampf gegen die radikalislamischen Taliban und den internationalen Terrorismus im Einsatz ist. Aus der Zeit des Kalten Krieges sollen heute noch etwa 240 US-Atombomben in Europa lagern.