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Bund prüft öffentliche Ausschreibung für VOX-AnalyseBern - Die Macher der VOX-Analyse geraten in Bedrängnis: Der Bund prüft, den Auftrag für die Abstimmungsanalyse erstmals öffentlich auszuschreiben. Allerdings soll der Schritt nicht im Zusammenhang mit der jüngsten Debatte über die angeblich stimmfaule Jugend stehen.asu / Quelle: sda / Sonntag, 20. April 2014 / 14:33 h
Der Entscheid, den Auftrag der VOX-Analyse zu überprüfen, sei bereits letztes Jahr gefallen, teilte Ursula Eggenberger, Sprecherin der Bundeskanzlei, am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Sie bestätigte damit Berichte der «NZZ am Sonntag» und der «SonntagsZeitung».
In der letzten Woche war ein Streit um die jüngste VOX-Analyse entbrannt. Politologen zweifeln an der angeblich ausserordentlich tiefen Stimmbeteiligung der jungen Generation bei der Abstimmung zur SVP-Zuwanderungsinitiative. So sollen nur 17 Prozent der Befragten unter 30 Jahren im vergangenen Februar abgestimmt haben.
Die Forschungsgemeinschaft VOX-Analysen führt seit 1987 im Auftrag des Bundes die Analyse durch. Ende Juli läuft nun der vierjährige Vertrag aus.
Claude Longchamp, Vorsitzender des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern (Archivbild) /
Laut Eggenberger soll nun geklärt werden, ob es auf dem Markt mittlerweile auch andere Anbieter gibt, die Wahlanalysen vornehmen können. Auftrag erstmals ausgeschrieben Bislang hat die Bundeskanzlei den Auftrag nämlich freihändig vergeben, da die VOX-Analysen als geistiges Eigentum der Forschungsgemeinschaft gehören und «in dieser Form daher von keinem anderen Meinungsforschungsinstitut erbracht werden können». Grundsätzlich müssen solche Aufträge öffentlich ausgeschrieben werden, wenn deren Volumen über 230'000 Franken liegt. Ausnahmen können aus Gründen des Schutzes des geistigen Eigentums gemacht werden. Der Beitrag des Bundes lag laut Eggenberger im letzten Jahr bei 411'480 Franken. Seit 2010 hat die Forschungsgemeinschaft VOX-Analysen 1,2 Millionen Franken erhalten. Die Forschungsgemeinschaft setzt sich aus den politikwissenschaftlichen Instituten der Universitäten Bern, Genf und Zürich, sowie dem Meinungsforschungsinstitut gfs.bern von Politologe Claude Longchamp zusammen.
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