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Nutzer verraten Passwörter gegen SchokoladeLuxemburg - Psychologen der Universität Luxemburg haben in einer grossen Studie mit 1208 Teilnehmern untersucht, wie Menschen bereits mit kleinen Gefälligkeiten dazu gebracht werden können, ihre Passwörter mit ihnen vollkommen unbekannten Personen zu teilen.bert / Quelle: pte / Donnerstag, 12. Mai 2016 / 17:08 h
In dem Versuch stellten die Wissenschaftler zufällig ausgewählten Passanten Fragen zu deren Umgang mit Computersicherheit und baten sie dabei auch, ihr Passwort anzugeben. Dabei trugen die Interviewer Taschen der Universität Luxemburg, waren den Teilnehmern aber ansonsten unbekannt.
Innerer Druck entscheidend Die Ergebnisse des einfach gestalteten Versuchs sind erstaunlich: Dem einem Teil der Probanden schenkten die Wissenschaftler Schokolade, bevor sie nach dem Passwort fragten, dem anderen erst nach dem Interview, also ohne Einfluss auf deren Antworten. Die Auswertung ergab, dass dieses an sich unbedeutende Geschenk die Wahrscheinlichkeit signifikant erhöhte, dass die Teilnehmer ihr Passwort verrieten. Wurde die Schokolade erst ganz am Ende gegeben, gaben 29,8 Prozent der Teilnehmer ihr Passwort preis. Ein einfacher Anreiz reicht manchmal. (Symbolbild) /
Erhielten sie die Schokolade jedoch bereits vorher, waren dazu insgesamt 43,5 Prozent der Befragten bereit. Noch einmal steigern liess sich die Bereitschaft der Preisgabe des Passwortes, wenn die Schokolade unmittelbar vor der Frage nach dem Passwort überreicht wurde: Hier scheint der innere Druck der Empfänger besonders hoch zu sein, sodass 47,9 Prozent ihr Passwort nannten - verglichen mit den 39,9 Prozent der Teilnehmer, die ihr Geschenk bereits zu Beginn des Interviews erhalten hatten. Kaum Bewusstsein für Gefahren Die Studie zeigt, wie leicht sich viele Menschen mit Hilfe von einfachen Anreizen und dem Mechanismus der Reziprozität manipulieren lassen. «Dabei war diese simulierte Attacke keineswegs eine ausgefeilte kriminelle Strategie. Aber während die Folgen solcher Angriffe für Individuen oder Firmen schwerwiegend sein können, fehlt vielen Nutzern das Bewusstsein für solche Gefahren», schlussfolgert André Melzer, Mitautor der in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift «Computers in Human Behavior» erschienen Studie «Trick with treat - Reciprocity increases the willingness to communicate personal data» abschliessend.
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