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Kolumne


Was aus FIFA und BP lernen?

Regula Stämpfli / Mittwoch, 10. Juni 2015

Ein kolumbianischer Gewerkschafter verklagt BP in London. Er wurde vor 13 Jahren von kolumbianischen Paramilitärs entführt und gefoltert und erst nach 42 Tagen freigelassen. Nun klagt er auf Schadenersatz gegen BP, denn der britische Ölkonzern soll die Folterer indirekt finanziert haben. BP weist jeden Zusammenhang mit den Ermordungen, Folterungen und Entführung von Gewerkschaftern zurück. Als Minderheitseigner der kolumbianischen Ölgesellschaft habe BP nichts mit dem Betrieb der Pipelines zu tun gehabt. Doch selbst Ocensa und Ecopetrol bestreiten jede Verwicklung, obwohl die Paramilitärs 2011 vor einem kolumbianischen Gericht ausgesagt haben, dass Ocensa die Verbrechen angeordnet und unterstützt hätte. Amnesty International hatte die grossen westlichen Firmen über Jahre hinweg gewarnt, sich in Kolumbien zu engagieren, da Regierung und Unternehmen die Gewerkschaften mit Paramilitärs, Folter und Ermordungen bedrohe. Doch BP weigerte sich konstant, irgendeine Verantwortung wahrzunehmen. Und die Medien schwiegen vorerst.

Was mich zum System FIFA bringt. Die Systeme FIFA und BP ähneln sich vor allem darin, dass klare wirtschaftliche, sportliche und politische Verknüpfungen von den westlichen Medien kaum auf die Agenda gesetzt werden, sprich: Wenn ein Unternehmen mit einer Diktatur zusammenarbeitet, ist davon auszugehen, dass damit die Diktatur unterstützt wird. Wenn ein Land, ein Unternehmen im Kontext schmiert, foltert, unterdrückt, damit das Wirtschaften oder eben auch das Spiel ohne grosse Hindernisse vonstatten gehen kann, dann muss dies klar dokumentiert werden. Das mediale Schweigekartell macht sich aber seit Jahren mitschuldig an den unsäglichen Verhältnissen, die die globale Unternehmen und Staaten kreieren, diese dann aber mit guten Zwecken auch noch zu kaschieren vermögen. Bei der Fifa ist es das Spiel, bei BP die Milliardenspenden an globale Gesundheitsorganisationen.

Abstrakte Begriffe wie «Korruption», «Bestechung», «Paramilitärs», «Millionen für die Regierungen», «Millionen für den nationalen Fussballverband» etc. entsorgen dann offensichtliche politische Zusammenhänge. Dies ermöglicht es, wie es gegenwärtig der Fall ist, nach Jahren vielleicht einige Akteure vor Gericht zu bringen, doch dies ändert nichts am grundsätzlich verwerflichen Spiel.

Was zeigen uns all diese Prozesse?

Es braucht für Verbrechen immer Mittäter. Das Schweigen ist dabei immer erste Beihilfe zur Tat.

Menschenrechtsverletzende Regimes können sich nur dank der Mittäterschaft von Staaten, Unternehmen und Politikern aus unseren Reihen halten. Jeder Export, jedes Abkommen, jede wirtschaftliche Zusammenarbeit, jedes Händeschütteln mit den Folterern sollte deshalb unter diesen Gesichtspunkten kommentiert werden. Die Zementierung der Ungerechtigkeit via Sprache muss ein Ende haben. Wer Freihandelsabkommen schreibt, muss jedesmal direkt und klar und deutlich «Sozialabbau, Privatisierungen, Blutvergiessen, Abschaffung des Tierschutzes, Abschaffung der Gleichberechtigung, Abschaffung der Demokratie, Abschaffung der ökologischen Nahrungsmittelherstellung» und und und schreiben. Freien Handel gibt es nur unter Gleichen und dazu gehören immer die Garantie der Menschen- , Arbeits- und Grundrechte. Wer mit Diktaturen Handel treibt, sollte wie eventuell BP nach dem Gerichtsfall in London, auch für die Untaten während der gemeinsamen Kollaboration verantwortlich gemacht werden können. Wer den globalen Fussball mit Diktaturen organisiert, hat immer Dreck an den Händen. Dies hätte schon seit Jahrzehnten nicht nur kommentiert, sondern daraus hätten schon längst die Konsequenzen gezogen werden sollen.

Wie wir an der FIFA sehen, ist der Rechtsstaat nicht nichts, auch wenn es manchmal so scheint, als würden nur Bauernopfer inszeniert und wenn es dann doch zu Verurteilungen kommt, das Recht der Reichen (wie bei Ecclestone) obsiegt. Doch die Tatsache, dass in der Öffentlichkeit nun auch unter Fussballbegeisterten über Zusammenhänge globaler Unterdrückung- und Finanzpolitik diskutiert wird, lässt hoffen. Wenn vielleicht auch nur für einen Tag. So wie Gilberto Torres hofft. Dass ihm die 42 Tage, die sein Leben vollkommen zerstört haben, immerhin vor der Weltöffentlichkeit als Unrecht anerkannt werden.


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