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Kolumne


Der Pate & Die Sopranos in Hellas

Regula Stämpfli / Mittwoch, 8. Juli 2015

Alle Narrative sind Lügen. Sie bauen aber durchaus Wirklichkeit. Die Erzählung beispielsweise, dass Frauen und Männer nicht nur unterschiedlich, sondern hierarchisch anders sind, funktioniert schon seit Jahrhunderten. Zwar hat dieses Narrativ in jüngster Zeit einige Risse gekriegt. Was man leider vom gegenwärtigen Mediendiskurs über die Finanzkrise nicht behaupten kann. Die Mainstreammedien, sprich Ihre und meine Kollegen, erzählen die Griechenlandkrise seit Jahren gleich. Der griechische Staat sei korrupt, hätte über seine Verhältnisse gelebt, so dass schliesslich der Staat nahe dem Bankrott stand, den indessen die zauberhaften Banken und vor allem die deutsche Regierung - im Bemühen, das schöne Griechenland nicht zu verlieren - gerettet haben.

Der Autor von «Deconstructing Monsanto», Chris Kathan, erzählt diese Geschichte jedoch ganz anders und glauben Sie mir: Seine Version beruht auf wesentlich mehr Fakten als die der Süddeutschen, der FAZ und des Spiegels. Oder gar des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland und in der Schweiz («Die Griechen wussten nicht, über was sie abstimmten» - tja, dafür Katja Stauber offensichtlich schon...).

Als Fan von Mafia-Filmen erzählt Chris Kathan die Griechenlandkrise als Drehbuch eines hellenischen Paten. Was bildet immer der Anfang? Die Mafia ruiniert irgendeinen Geschäftszweig eines Konkurrenten oder ein Restaurant, das noch kein Schutzgeld zahlt. Dies erledigt man durch Mord, Totschlag oder auch nur einem kleinen Unterbruch von Lieferungen. Hilfe kommt dann in Form eines Paten. Fortan zahlen alle Schutzgeld, erledigen Geschäfte nur noch für den Paten und führen ein Leben in Angst und Schrecken. Das Ende ist nie ein Happy One, sondern ein blutiges.

Genauso ist es in Griechenland passiert. Die global Players im Finanzmarkt stürzten mit ihren Falschpapieren, Blüten und AAA-Spekulationen 2008 die ganze Welt ins Chaos. Es drohten Verhältnisse wie 1929 mit Bankensturm und dem nachfolgenden Erliegen des Welthandels und Weltmarktes. Was geschah? Die Regierungen der USA und Europas übernahmen die Schulden der Banken und übergaben diese der Bevölkerung zur Abtragung. Während die reichen Länder dies mit «Bad Banks» erledigten und einem Niedriglohnsektor, der Deutschland beispielsweise erfolgreich zum China Europas verwandelte, konnte dies Griechenland nicht stemmen. Zwar rettete der griechische Staat 2008 «seine» Banken auch mit - einatmen - 30! Milliarden Euro - ausatmen. Natürlich mit dem Vermögen des griechischen Volkes, wie übrigens auch in den USA und in Europa.

Die «geretteten» Banken bedankten sich für ihre Rettung dadurch, dass sie die Staatsanleihen so einschätzten, dass es für Griechenland nur zu unglaublichen Zinsen möglich war, Geld bei diesen aufzunehmen. Genial nicht? Zuerst nimmst Du mein Vermögen und dann stellst Du sicher, dass ich nie, nie wieder zug Geld kommen kann!

2011 weigerte sich der damalige griechische Premierminister Papandreou, dieses Spiel weiterzuspielen, sprich: Das eigene Volk verbluten zu lassen, nur um die Spekulationen der Banken mit unglaublichen Zinsen zu bezahlen. Was passierte? Er wurde durch den Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank ersetzt. Keine Wahlen, keine Medienberichte: Es war ein ganz «regulärer» Regierungswechsel.

Selbstverständlich hat Loukas Papadimos, der ehemalige EZB-Mann als Übergangschef der Regierung jedes Papier zugunsten der Banken und gegen sein eigenes Volk unterzeichnet.

Damit dieses dreckige Geschäft wirklich funktioniert, verlangen die Banken noch mehr Blut und Tränen und nennen dies dann «Reformen». Schliesslich wollen sie an Europas öffentlichen (sprich, gehört allen) Gebäuden, Plätzen, Ländereien, Häfen, Eisenbahnen verdienen und ausnahmslos alles privatisieren. Das passierte dann in Griechenland. Das Vermögen der einfachen griechischen Menschen wurde privatisiert und an die Banken verscherbelt. Und die deutschen Medien schreiben immer noch:«Faule Griechen» während sich die globalen Banken, vor allem deutsche und französische, das griechische Volkseigentum unter den Nagel reissen.

Besonders hübsch sind die «Reformen», wenn die griechische Regierung vorschlägt, das Militärbudget zu kürzen, die Superreichen zu besteuern, Kapitaltransfersteuern zu erheben, um wieder zahlungsfähig zu werden. Dies wird der griechischen Regierung verweigert. Wagt sie es, auch nur 10 Prozent der Superreichen oder der Unternehmen über 500 000 mit einer Sondersteuer zu belasten, kriegt die griechische Regierung kein Geld. Reformen sind nicht dazu da, irgendwas zu verbessern. Die Reformen sind da, um das griechische Volk zu einem möglichst lukrativen Preis zu verkaufen, um es dann wegzuschmeissen. Gleiches wird dann mit dem italienischen und dem spanischen Volk gemacht. Ist dann auch noch Frankreich besiegt, ist Ruhe im Schacht und aus der EU sind endgültig die Europäischen Staaten Amerikas geworden.

So. Alle Narrative sind Lügen. Doch es gibt Narrative, die auf Fakten und solche, die ausschliesslich auf Lügen beruhen. Was uns seit dem Bankencrash von Experten und Mainstreammedien als Wahrheiten verkauft werden, ist so wahr wie einst die Ablassbriefe der Katholischen Kirche. Allein der Begriff «Banken retten». Die Banken wurden nicht gerettet, sondern sie führten erfolgreich einen Putsch durch. Einen Finanzputsch, dessen anschliessende Kriegserklärung nun alle noch existierenden Demokratien aus dem Weg räumen soll. In Chris Kanthans Augen ähnelt die Goldman Sachs/IWF und EZB-Story dem Paten fast eins zu eins. In meinen Augen ist es ein historischer Albtraum, dessen Drehbuch der Blutspur der 1930er Jahre folgt, mit einer Ausnahme: Damals sahen die Uniformen besser aus. (Achtung: Ironie!).

Es ist höchste Zeit, endlich mal über ein Happy-End nachzudenken. Ein Schuldenschnitt wäre zunächst mal nicht die schlechteste Idee. Oder gibt es noch andere?


Links zum Artikel:

Die nicht erzählte Geschichte Griechenlands Chris Kanthans Narrativ zur Griechenlandkrise (englisch)




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