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Kremlkritiker Chodrokowski im HungerstreikMoskau - Der inhaftierte Kremlkritiker und frühere Ölmanager Michail Chodorkowski ist aus Protest gegen Justizwillkür in Russland in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Der bekannteste Häftling des Landes will damit die Aufmerksamkeit von Kremlchef Dmitri Medwedew auf die andauernden Gesetzesverstösse lenken.ade / Quelle: sda / Dienstag, 18. Mai 2010 / 11:57 h
Das berichteten russische Medien. Der 46-jährige Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, der seit 2003 wegen Steuerbetrugs in Haft sitzt, muss sich derzeit in einem zweiten Verfahren wegen Geldwäsche verantworten. Menschenrechtler zeigten sich besorgt wegen des Gesundheitszustands von Chodorkowski.
Ein Moskauer Gericht hatte Mitte Mai die Haftfrist in dem aktuellen Verfahren formell um drei Monate verlängert. Aus Sicht Chodorkowskis verstösst dies aber gegen ein unlängst von Medwedew unterzeichnetes Gesetz.
Medwedew missachtet Gesetz Demnach dürfen Beschuldigte in Wirtschaftsstrafverfahren in der Regel nicht mehr in Untersuchungshaft genommen werden. Viele Menschen seien von dem Gesetz betroffen.Michail Chodorkowski ist wegen Justizwillkür in Russland in einen Hungerstreik getretten. /
Doch die russischen Justizbehörden würden das von Medwedew initiierte Gesetz «offen missachten». Laut einem «Countdown» der Internet-Seite «khodorkovsky.ru» endet die erste Haftstrafe des Gegners von Russlands Regierungschef Wladimir Putin in 525 Tagen. Chodorkowski drohen allerdings in dem neuen Verfahren 22 Jahre Haft. Der Oligarch war 2003 während der Amtszeit des damaligen Kremlchefs Putin festgenommen worden. Er wurde 2005 verurteilt. Die achtjährige Haftstrafe endet im kommenden Jahr. International wird die Rechtmässigkeit des Verfahrens angezweifelt.
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