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news.ch geht in Klausur
Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit.
Quelle: news.ch / Mittwoch, 1. Juni 2016 / 00:00 h
Im Jahr 2000 lancierte das Team von news.ch erfolgreich die erste Schweizer News-Plattform, die einen Gesamtüberblick über das nationale Geschehen lieferte.
Auf dem Höhepunkt der medialen Verbreitung von news.ch belieferte unsere hauseigene Redaktion auch externe Online-Plattformen wie Sunrise, Orange, Cablecom, Tiscali, T-Online, Bluewin, Axpo Superleague, etc. mit täglich über 100 Meldungen. Mehr als die Hälfte der Schweizer Online-News Leser konsumierte anfangs des Jahrtausends Nachrichten aus dem Hause news.ch.
Aufholjagd
Die grossen Schweizer Verlage haben in den letzten 10 Jahren massiv in ihre Online-Angebote investiert und fast alle unabhängigen Online-Plattformen aufgekauft oder vom Markt gedrängt. Nur noch wenige unabhängige, grössere Onlinefirmen sind übrig geblieben.
Digitale Revolution frisst Ihre Kinder
In den letzten Jahren hat sich das Leseverhalten massiv verändert. Es wird heute bestimmt durch das mobile Internet und die Dominanz der sozialen Medien und einigen wenigen, grossen Portalen.
Eine zentrale nationale News-Plattform wird von immer weniger Lesern gesucht und genutzt. In ihrer Verzweiflung holen sich die Verlage ihre Clicks über lustige Katzenvideos, effekthascherische Bildergalerien, unsinnige Listicles oder billige Service-Portale wie Flohmarkt-Angebote und andere günstige Trafficmagneten.
Der Fokus aufs Wesentliche - journalistische Qualität und Integrität - geht dabei immer mehr verloren und nagt an vielen verlegerischen Produkten.
Werbemarkt
Obwohl das letzte Jahr das erfolgreichste Jahr in der Online-Werbung in der Schweiz war, ist der Werbemarkt für kleine und mittelgrosse Portale immer schwieriger geworden. Die Inseratepreise sind um den Faktor 10 gesunken, d.h. ein Portal muss um 10 Mal mehr Leser oder Werbeaufrufe erzeugen, um die gleichen Einnahmen wie früher zu erzeugen. In der kleinen Schweiz ist das ein schwieriges Unterfangen.
Gewisse nationale und internationale Publikationen machen mittlerweile mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit sogenanntem Native Advertising, früher einfach Publireportagen oder Advertorials genannt. Ständig werden die Redaktionen mit Anfragen konfrontiert, ob es auch möglich sei, nicht als Werbung gekennzeichnete, bezahlte Texte zu publizieren.
Qualität vor Quantität
news.ch versuchte mit diversen Kolumnisten und Kooperationen ein abgerundetes, eigenständiges Produkt abzuliefern. Perlen wie das Dschungelbuch von Regula Stämpfli, Etschmayer, Peter Achten, ETH Zukunftsblog, Art-TV und Nebelspalter ermutigten uns, das Abenteuer viele Jahre weiterzuführen.
Doch es reichte nicht. Der wirtschaftliche Druck und ausserdem unsere steigende Unzufriedenheit über den hohen Anteil an Agenturmeldungen nagten an unserem Durchhaltewillen.
Suche nach neuen Rezepten
Wir haben uns deshalb entschieden in Klausur zu gehen. Unser Ziel ist es, zu gegebener Zeit mit einem guten Produkt, das eine Daseinsberechtigung hat, wieder an den Start zu gehen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei unserer Leserschaft und unseren Kooperationspartnern und vielleicht im Voraus schon bei künftigen Gönnern für ihr Engagement.
Euer news.ch Team
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Es ändert sich nichts «Männer stimmten für Hofer, Frauen für Van der Bellen» titelte die FAZ nach dem Wahlkrimi in Österreich. «Warum wählen junge Männer so gern rechts?» fragte jetzt.de einen Soziologen. «Duh» war meine erste Reaktion, hier ein paar weitere.
Fortsetzung
GA-CH: Das Halb-Millionen-Franken Schnäppchen Durch ungeschickte Avancen von SBB- und Post-Chefs, droht die Service-Public-Initiative tatsächlich angenommen zu werden. Von bürgerlicher Seite her solle laut einem Geheimplan daher ein volksnaher Alternativvorschlag vor den Wahlen als Killer-Argument gegen die Initiative publik gemacht werden. Dass dieser noch nicht öffentlich ist, liegt mal wieder am Geld. Fortsetzung
Endlich: SMS versenden mit Outlook 2007/2010 St. Gallen - Das mühsame Getippe ist vorbei. Als erster Schweizer Anbieter stellt ASPSMS.COM eine Anbindung an den Mobile Service von Microsofts Outlook 2007/2010 zur Verfügung. Ohne zusätzliche Software können SMS bequem via Outlook 2007/2010 versendet werden – und das auch noch günstiger als mit dem Handy. Fortsetzung
Kommentare lesen (50604 Beiträge) | | · Foto Sanatorio | paparazzapho... | Di, 03.01.2017 22:12 | · belustigend peinlich | keinschaf | Mi, 28.12.2016 01:21 | · Haben Sie schon mal... | keinschaf | Mo, 26.12.2016 20:47 | · grüezi | keinschaf | Mo, 26.12.2016 20:05 | · Frohe Festtage und gute... | wwjed | Mi, 21.12.2016 11:18 | · Die aller resistentesten... | Kassandra | Sa, 22.10.2016 20:22 | · Grammatik? | Unwichtiger | Sa, 22.10.2016 10:59 | · Schön gesagt | Unwichtiger | Sa, 22.10.2016 10:40 | · Vom Tode träumt | Kassandra | Mi, 28.09.2016 11:58 | · Der phallophile | Kassandra | Mo, 26.09.2016 17:32 | · es geht nicht nur um... | melabela | So, 14.08.2016 13:18 | · Nur eine Frage der Zeit... | keinschaf | Sa, 13.08.2016 18:00 | · phallophobe... | keinschaf | Sa, 13.08.2016 17:48 | · Kommt wieder | HentaiKamen | Sa, 13.08.2016 01:13 | · sogar nach dem Tode | keinschaf | Fr, 12.08.2016 16:30 | · Wow, wie hat sich die... | Kassandra | Mi, 20.07.2016 20:25 | · Übrigens, wusstet ihr... | Pacino | Mi, 29.06.2016 15:20 | · Und jetzt? Ist noch... | PMPMPM | Di, 28.06.2016 22:43 | · Danke | kubra | Di, 28.06.2016 16:09 | · Und noch ein Pionier . . . | Pacino | Fr, 24.06.2016 09:54 | » 50584 weitere Beiträge | » Mitreden |
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Kolumne
Gute alte Zeit? Warum die Türe zu bleiben muss!
Patrik Etschmayer
In den USA ist bei einer Frau mit Harnwegsinfektion zum ersten mal ein Bakterium aufgetaucht, das gegen das letzte Reserve-Antibiotikum resistent ist. Wer Angst vor ISIS hat, sollte sich überlegen, ob er seinen Paranoia-Focus nicht neu einstellen will. Denn das hier ist jenseits aller im Alltag sonst verklickerten Gefahren anzusiedeln.
Bakterielle Infektionen waren bis vor kurzer Zeit ein grosser Menschheitskiller. Wer eine Statistik aus den Zeiten vor der Erfindung der Antibiotika hervor kramt, stösst auf beängstigende Zahlen. So starben 1930 in Nürnberg im gesamten 4260 Menschen. Davon ca. 750 an bakteriellen Infektionen, soweit sich das aus den damaligen Statistiken ableiten lässt. Tuberkulose und Lungenentzündung waren ebenso wie Diphterie und Wundinfektionen vielfach ein Todesurteil.
Gegen einige dieser Krankheiten gibt es unterdessen zwar Impfungen, vielen bakteriellen Infektionen lässt sich allerdings nur mit Antibiotika zu Leibe rücken. Doch vielleicht heisst es schon bald: liess. Denn in den USA ist nun zum ersten mal bei einem Menschen eine Bakterien-Infektion aufgetreten, die auch gegen das letzte Reserve-Antibiotikum resistent ist, dem nur sehr selten eingesetzten Colistin. Allerdings sprach der Errger auf andere Antibiotika an, und die Frau konnte doch geheilt werden. Alles gut? Nein.
Das Besorgniserregende: Die Resistenz des Bakteriums war auf einem Plasmid-Ring-gespeichert einem DNA-Strang, der unabhängig von der Kern-DNA des Bakteriums in diesem existiert und so nicht nur weiter vererbt, sondern auch auf andere Bakterien übertragen werden kann. Blöd gesagt ist das eine Art Erbgut-App, die von Bakterien sehr einfach weiter gereicht werden kann - sowohl auf gleichartige wie auch völlig andere Bakterienstämme. Dieses Mal hatte die Patientin, wie gesagt, noch Glück, denn das betreffende Bakterium war eines, das von anderen Antibiotika behandelbar war. Aber das Plasmid kann ohne weiteres auf ein Bakterium weiter gegeben werden, das auch sonst schon multiresistent ist - und durch das Wesen von Plasmiden und Bakterien ist dies nur eine Frage der Zeit.
Dieses Plasmid-Gen - MRC-1 genannt - trat letztes Jahr zum ersten Mal in China bei Schweinemastbetrieben auf, in denen Antibiotika als Masthilfsmittel benutzt werden. Diese Praxis, mit der das Wachstum von Masttieren gefördert und der Preis von Fleisch reduziert wird, wurde schon seit Jahren von Immunologen als purer Wahnsinn bezeichnet. Bereits dem Entdecker (nicht Erfinder, denn Antibiotika sind natürliche Waffen von Schimmelpilzen gegen ihre bakterielle Konkurrenz) von Penizillin, Alexander Flemming, war klar, dass dieses Wundermittel vorsichtig, gezielt und sparsam eingesetzt werden müsste und Patienten das Antibiotikum bis zur vollständigen Genesung zu verwenden haben, um das Medikament nicht unnütz werden zu lassen.
Werden Bakterien den Antibiotika nur kurz oder in zu geringer Dosierung ausgesetzt, ist das ein Trainingscamp für Mikro-Organismen. Jene, die am empfindlichsten sind, werden ausgesiebt und die stärksten bleiben übrig. Setzt man Antibiotika zudem noch bei Krankheiten ein, die gar keine solchen verlangen (virale Infekte, zum Beispiel) oder gar für Dinge, für welche sie gar nie gedacht sind (Tiermast), werden Antibiotika-Resistenzen geradezu erzwungen. Zu all den Problemen kommt noch jenes dazu, dass momentan praktisch keine neuen Antibiotika-Klassen in Entwicklung sind.
Verbot von Antibiotika in Tiermast längst überfällig
Auf der Medizin-Seite wurde seit den 90er-Jahren scheinbar viel gelernt. Ärzte geben nicht mehr einfach so dem Verlangen der Patienten nach, wenn diese ein AB verlangen, wenn es gar nicht klar ist, dass eine bakterielle Infektion vorliegt.
Doch in der Tiermast kämpfen - auch in Europa - Bauernverbände und Mastbetriebe zusammen mit Lebensmittelkonzernen um das Recht, weiterhin zu jenen Bedingungen zu produzieren, welche günstiges Fleisch für den Konsumenten garantiert. Die Risiken dieses Missbrauchs von Antibiotika wurden und werden dabei von den Fleischproduzenten herunter gespielt.
Dabei wäre das konsequente weltweite Verbot von Antibiotika in der Tiermast der dringende erste Schritt an dieser Frontlinie.
Doch der Kampf gegen die Bakterien ist ein Zweifrontenkrieg. Und dort, wo in einem wirklichen Krieg die 'Heimatfront' verortet wird, läuft derzeit fast nichts: Bei der Entwicklung neuer Waffen, d.h. Antibiotika-Klassen. Nicht zuletzt, weil die kommerziellen Aussichten eines neuen Medikaments ziemlich düster sind. Denn es würde praktisch unter Verschluss stehen, wie heute Colistin, und nur dann zum Einsatz kommen, wenn nichts anderes mehr wirkt.
Der Gedanke, womöglich Milliarden in die Entwicklung eines Medikaments zu stecken, dessen Verwendung de facto verboten wäre, lockt in den Zeiten der optimierten Rendite Pharmariesen nicht nur nicht hinter dem Sessel hervor sondern lässt deren CEO's geradezu vor solchen nicht gewinnträchtigen Vorhaben zurück schrecken, wäre ein solches Vorhaben doch geradezu ein Renditegift. Erschwerend gehen langsam die Ziele aus, an denen sich Problembakterien angreifen lassen.
Auf gut Deutsch: Die Forschung wird immer teurer, immer schwieriger und die Vermarktbarkeit bleibt stark eingeschränkt, weil: 'Reservemedikament'. Wie immer, wenn es um das Gemeinwohl geht, kommt hier die Privatwirtschaft an ihre systemischen Grenzen.
Hoffnung dank internationaler Initiativen
Dass es seit 2011 Partnerschaften der EU (Projekt ND4BB) mit Pharmaherstellern für die Entwicklung neuer Antibiotika gibt, ist erfreulich. Dass in diesem Jahr unter Führerschaft der WHO eine globale Vereinbarung namens GARD geschlossen wurde, welche die Weiterentwicklung von aus wirtschaftlichen Gründen vernachlässigten Forschungsprojekten stützen soll, ist womöglich ein Beweis dafür, dass diese Gefahr nun endlich auch von der Politik wahrgenommen wird. Diese Entwicklung neuer Antibiotika unter internationaler Führung ist teuer, mühsam und dürfte von der Öffentlichkeit praktisch nicht wahrgenommen werden. Dies, obwohl diese Projekte dereinst (in 10 Jahren?) womöglich Millionen von Menschenleben retten können.
Sollten Neoliberalismus und Neoisolationismus weiter voranschreiten, könnten diese Vorhaben zum Scheitern verurteilt sein, weil Länder aus diesen Projekten aussteigen. Sei es um ihre Gelder für 'nationale' Zwecke einzusetzen oder um schlicht ein wenig auf die populistische Art machen zu wollen, indem Vorhaben der Bösen UNO/EU/WHO etc. nicht mehr finanziert und dafür zb. Hornkuh-Bauern unterstützt werden.
Die - genau von solchen Politnostalgikern vielfach beschworene - 'gute alte Zeit', wie sie unsere Grosseltern noch vor 80 Jahren (üb)erleben mussten, steht wieder drohend vor der Tür. Wir sollten alles in unserer Macht stehende tun, um diese Türe geschlossen zu halten. Doch dies ist eine globale Aufgabe, die in einer nationalistischen Welt nicht zu bewältigen sein wird.
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