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Knochenmarkspender auf Facebook gesuchtSan Francisco/London - Soziale Netzwerk-Plattformen wie Facebook vereinen aufgrund ihrer enormen Nutzerzahlen eine unglaubliche Masse von Wissen und Informationen an einem einzigen Ort im Internet.smw / Quelle: pte / Montag, 15. Dezember 2008 / 16:18 h
Wie sinnvoll dieses kollektive Potenzial für das Wohl der Menschheit eingesetzt werden kann, beweist eine Reihe von kürzlich gestarteten Inserat-Kampagnen in Grossbritannien.
Dort suchen die verzweifelten Eltern von Kindern, die auf herkömmlichem Weg bisher kein Glück hatten, nun über Facebook nach passenden Knochenmarkspendern, die ihren Sprösslingen mit einer Transplantation das Leben retten könnten. Wie der Guardian berichtet, haben derartige Inserate inzwischen bereits mehrere tausend Menschen dazu inspiriert, sich in entsprechende Transplantations-Spenderregister einzutragen.
Jeder neue Eintrag - egal ob Blut-, Knochenmark- oder Organspender - sei wichtig, da er helfe, den Spender-Pool insgesamt zu erweitern und somit die Chance erhöhe, dass ein Patient einen passenden Spender finden könne, heisst es in dem Bericht.
Zentrale Datenbank «Solche Kampagnen in sozialen Netzwerken haben prinzipiell sicherlich Sinn. Man muss sich aber in diesem Zusammenhang auch die Situation in dem jeweiligen Land sehr genau anschauen», erklärt Ferdinand Mühlbacher, Leiter der Abteilung für Transplantation des Allgemeinen Krankenhauses Wien (AKH). Des Weiteren sei es auch ein erheblicher Unterschied, ob man etwa auf der Suche nach einem Knochenmark- oder einem Organspender sei. «Knochenmarkspender sind in einer zentralen Datenbank registriert. Wenn jemand einen Spender sucht, findet er dort in der Regel recht schnell eine passende Quelle», schildert Mühlbacher. Die Spender-Datenbank sei zudem weltweit vernetzt und verfüge insgesamt zur Zeit über knapp 15 Mio. Soziale Netzwerke können helfen, Leben zu retten. /
Einträge. «Mit diesen 15 Mio. Spendern lassen sich zwischen 80 und 85 Prozent der betroffenen Fälle heilen. Bei Organtransplantationen sieht diese Situation aber grundlegend anders aus. Hier sind diese Chancen, einen passenden Spender zu finden, wesentlich geringer», merkt Mühlbacher an. Passender Spender aus Australien Zum Beweis, wie hilfreich soziale Online-Netzwerke in dieser Hinsicht sein können, verweist der Guardian auf einen konkreten Fall in Grossbritannien. So hatten die Eltern der 23 Monate alten Iona Stratton zuvor vergeblich nach einem passenden Knochenmarkspender für ihre an Leukämie erkrankte Tochter gesucht. Erst durch einen im Oktober dieses Jahres gestarteten Aufruf auf Facebook, auf den innerhalb kürzester Zeit mehr als 7000 Mitglieder der Online-Community reagierten haben, konnte ein passender Spender in Australien ausfindig gemacht werden. «Solche Kampagnen auf Facebook verdeutlichen die enormen Möglichkeiten, die soziale Online-Netzwerke in Hinblick auf die manchmal ungemein schwierige Suche nach passenden Spendern bieten. Sie machen nicht nur auf tragische individuelle Fälle aufmerksam, sondern helfen generell auch, dass öffentliche Bewusstsein für die Spenderproblematik zu fördern», so ein Sprecher der auf Leukämie und Knochenmarktransplantationen spezialisierten britischen Wohltätigkeitsorganisation Anthony Nolan Trust.
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