Seit ihrer Festnahme sei eine «beträchtliche» Zeit vergangen, schrieb der Präsident nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens an Justizchef Ajatollah Mahmud Haschemi Schahrudi. Bis zum 7. August, dem Geburtstag des Imam Mahdi, sollten alle Gefangenen wieder zu Hause bei ihren Familien sein.
Nach Berichten amtlicher Medien wurden bei den Protesten gegen Ahmadinedschads Wiederwahl zwischen 1000 und 2000 Menschen verhaftet. Nach offiziellen Angaben sind die Demonstranten inzwischen bis auf 200 Inhaftierte wieder frei.
140 Freilassungen
Bereits waren 140 Gefangene aus dem Gefängnis freigekommen. Die Inhaftierten kamen gemäss verschiedenen iranischen Medien gegen Kaution frei.
Die Demonstranten waren während der Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl von Ahmadinedschad festgenommenen worden. /


Auch die Frauenrechtlerin Shadi Sadr soll unter den Freigelassenen sein. Die Anwältin war vor knapp zehn Tagen auf offener Strasse verschleppt worden.
Bis zu 30 Menschen seien bei den Protesten ums Leben gekommen, ergänzte der Abgeordnete Farhad Tadschari. Bislang hatten die Behörden von rund 20 Toten gesprochen.
Der geistliche Führer Ayatollah Ali Chamenei ordnete nach Misshandlungsvorwürfen die Schliessung eines Gefängnisses an, in dem auch Demonstranten inhaftiert sind.
Trauerfeier für die toten Demonstranten verboten
Untersagt wurde eine Trauerfeier für die toten Demonstranten. Die Zeremonie war von den unterlegenen Präsidentschaftkandidaten Mir Hussein Mussawi und Mehdi Karubi angeregt worden.
Nach dem Willen der Oppositionsführer sollte die Trauerfeier am Donnerstag auf dem Mossala-Gelände in Teheran, einem zentralen Gebetsort, stattfinden. Reden waren nicht geplant. Es sollten lediglich Koran-Verse verlesen werden.