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Stellt Hitzfeld Bunjaku gegen Norwegen auf?Selbst Bundesliga-Profis können noch verlegen werden. Albert Bunjaku (25) schien es leicht übertrieben, wie er im Genfer Intercontinental-Hotel von einer riesigen Medienschar empfangen und bestürmt wurde.pad / Quelle: Si / Dienstag, 10. November 2009 / 16:05 h
«Ich hätte noch vor drei Wochen nie damit gerechnet, von Herrn Hitzfeld ein Aufgebot für die Schweizer Nationalmannschaft zu erhalten. Das war eine riesige Überraschung für mich. Jetzt bin ich entsprechend aufgeregt», sagte der Nürnberg-Stürmer beim Eintreffen im Teamhotel in Genf.
Er musste gleich drei TV-Stationen, mehreren Radio- und zahlreichen Zeitungs-Journalisten sowie einem Dutzend Fotografen zur Verfügung stehen.
Bunjaku, Bunjaku, Bunjaku... Alles drehte sich gestern nur um den Neuling, den noch vor zwei Wochen kaum ein Schweizer gekannt hatte. Die übrigen Nationalspieler konnten für einmal praktisch unbemerkt in ihren Zimmern verschwinden. Bunjaku war als einer der ersten im Hotel erschienen. Eine halbe Stunde später folgte der Teambus mit den übrigen Ausland-Söldnern vom Genfer Flughafen. Mit Gökhan Inler, Philippe Senderos, Diego Benaglio und David Degen hatte Bunjaku schon vor bald fünf Jahren Bekanntschaft geschlossen, als er dreimal für die Schweizer U21-Auswahl aufgeboten worden war. Mit den anderen konnte er sich gestern Abend während dem ersten gemeinsamen Training in Meyrin anfreunden.Glücklicher Zufall Manchmal können wenige Sekunden, eine entscheidende Torszene oder ein Zufall über eine erfolgreiche oder verpatzte Karriere entscheiden. Bunjaku benötigte gleich mehrere solche Gelegenheiten, bis es endlich klappte. Im Kosovo geboren und als Neunjähriger nach Zürich gekommen, wo sein Vater schon länger arbeitete, fing er erst mit 14 Jahren an, Fussball zu spielen. Bei Schlieren und später bei den Grasshoppers verlor er aber bald die Freude, weil er als Verteidiger agieren musste, später hörte er auch bei YF Juventus - jetzt als Stürmer - schnell wieder auf. Als Bunjaku in Schaffhausen doch noch den Schritt zum Profi tätigte, haperte es in der NLB und nach dem Aufstieg in die NLA mit dem Toreschiessen (39 Spiele/3 Tore).Doublette gegen die Bayern Er wechselte mangels Angeboten nach Paderborn in die deutsche Regionalliga, wo er wegen zahlreicher Verletzungen ebenfalls nicht reüssierte.Nürnberg-Akteur Albert Bunjaku hofft auf den ersten Einsatz für die Nati. /
Jetzt war Komissar Zufall gefragt. Seine Frau Arijeta verhalf ihm schliesslich zum entscheidenden Schritt, indem sie ihn der Frau des Trainers von Rot-Weiss Erfurt als Stürmer empfahl. «Ja, das ist wirklich wahr und kein erfundenes Märchen», bestätigt Bunjaku die Geschichte. Doch auch beim Drittligisten ging es lange, bis man auch im Ausland vom torgefährlichen Schweizer Notiz nahm. 2008 spielten die Erfurter im Cup gegen Bayern München. Hitzfeld sah die Partie als TV-Kommentator und staunte über einen Schweizer, den er gar nicht kannte. «Ich musste zuvor wegen einer Schulteroperation vier Monate aussetzen, kam nach der Pause zu meinem ersten Einsatz nach der Verletzung und schoss gleich zwei Tore», erinnert sich Bunjaku. Danach war er ein gefragter Mann und wechselte bald darauf zum 1. FC Nürnberg, mit dem er im Sommer in die erste Bundesliga aufstieg. Der Traum von der WM Vier Bundesliga-Tore in diesem Herbst und die Tatsache, dass er über einen Schweizer Pass verfügt, verhalfen ihm zum Aufgebot nach Genf. «Das ist wie im Traum. So schnell kann es manchmal gehen. Unglaublich!» Bunjaku will sich nun im Training beweisen und in der Bundesliga für weitere Aufgebote aufdrängen. Er ist sich der grossen Dichte an starken Stürmern im Schweizer Team bewusst. «Ich will mich mit guten Leistungen empfehlen. Und natürlich wird jetzt auch die WM für mich ein Ziel, wenn ich schon hier bin», schmunzelt der Vater des zweijährigen Dion. Die Schweizer Mannschaft trainierte gestern erstmals in Meyrin. Bis am Samstag stehen vier weitere Trainings-Einheiten auf dem Programm, ehe um 17.45 Uhr im Stade de Genève das letzte Schweizer Testspiel in diesem Jahr angepfiffen wird.
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