Für 58 Prozent der 37 Umfrageteilnehmer seien Firmenübernahmen im laufenden Jahr eine Option, so Rolf Schönauer von der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsfirma Deloitte. 90 Prozent der Schweizer Firmen wollen dabei auf der Käuferseite stehen, zeigt die zum zweiten Mal präsentierte Deloitte-Finanzchef-Umfrage.
Gleichzeitig mit der generellen wirtschaftlichen Erholung ist die Zuversicht unter den Finanzchefs in den vergangenen drei Monaten gestiegen. Gut die Hälfte der Befragten repräsentieren grosse börsenkotierte Konzerne, der Rest kommt von grossen Privatunternehmen.
Aktien unbeliebt
Wie ein rotes Tuch wirken Aktien als Finanzierungsquelle: Nur 32 der Finanzchefs denken, dass für die Ausgabe von Aktien ein guter Zeitpunkt bestehe. 74 Prozent hingegen äusserten weiterhin Vertrauen in die Ausgabe von Unternehmensanleihen.
Aktien sind zur Finanzierung bei den Finanzchefs derzeit überhaupt nicht angesagt. /


Auch die Banken geben Geld: Deloitte kommt zum Schluss, dass keine Kreditklemme besteht, sondern sich die Kreditbedingungen wieder entspannt haben.
Risiko: Starker Franken
In Grossbritannien, wo Deloitte eine vergleichbare Studie durchführt, ist die Zurückhaltung der Unternehmen in Sachen Fremdfinanzierung grösser als in der Schweiz. Grund dafür ist laut Deloitte-Ökonom Ian Stewart die in Grossbritannien besonders tiefe Rezession und damit der schwerere Zugang zu Krediten.
Zu den grössten Risiken für die Schweizer Topmanager gehört die Aufwertung des Frankens, wie Schönauer sagte. Als Herausforderung gesehen würden ebenso die Schuldenrefinanzierung und Kosten. Die Angst vor einer Inflation ist verhalten.