Der Sturm wurde am frühen Sonntag von den US-Behörden auf ein tropisches Tief herabgestuft. Guatemala rief angesichts der schweren Schäden dennoch den Notstand für das ganze Land aus. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde kamen zwölf Menschen ums Leben, 16 wurden am Sonntag noch vermisst. Rund 20'000 Menschen verloren in Guatemala durch den Sturm ihr Obdach.
Sechs Tote wegen Erdrutsche und Überflutungen
Wichtige Strassen waren blockiert und Flüsse traten über die Ufer.
Colom weitete den wegen eines Vulkanausbruchs verhängten Notstand auf das gesamte Land aus. /


Der Zivilschutzbeauftragte von El Salvador sagte, in seinem Land seien sechs Menschen durch Erdrutsche und Überflutungen ums Leben gekommen, zwei würden noch vermisst.
Der Sturm habe in Guatemala knapp 600 Häuser beschädigt, gut 800 weitere seien sicherheitshalber evakuiert worden, sagte Behördensprecher David De León. Mehr als 3300 Menschen seien bereits von dem Sturm betroffen. Zwölf österreichische und US-Touristen wurden von Einsatzkräften gerettet.
Guatemalas Staatschef Alvaro Colom rief die Bevölkerung zur Einheit auf. «Wir Guatemalteken stehen alle der Herausforderung gegenüber, uns dieser grossen Prüfung zu stellen.» Es komme nun darauf an, «die höchste Zahl an Leben» zu retten.
Guatemala leidet auch unter dem Vulkanausbruch
Der Präsident kündigte an, sich bei der Weltbank um einen Kredit in Höhe von 85 Millionen Dollar zu bemühen, um die Folgen der Naturkatastrophen zu bewältigen. Kolumbien und die USA boten an, per Luftunterstützung Hilfsgüter in die Länder zu bringen und bei der Evakuierung der Gebiete zu helfen.
Guatemala hatte ausser unter «Agatha» auch unter dem Ausbruch des Vulkans Pacaya zu leiden. Im Umkreis von 50 Kilometern wurden rund 2000 Menschen in Sicherheit gebracht.