Das teilte die staatliche Wahlkommission am Sonntag in Warschau mit. Am 20. Juni waren bis 8.00 Uhr nur 1,85 Prozent zu den Urnen gegangen. Eine Rekordbeteiligung wurde aus dem Urlaubsort Ustronie Morskie mit mehr als 20 Prozent gemeldet.
Mehr als 30 Millionen Polen entscheiden über den Nachfolger des tödlich verunglückten Präsidenten Lech Kaczynski. In der Stichwahl stehen sich der national-konservative Oppositionsführer und Zwillingsbruder des Toten, Jaroslaw Kaczynski, und der proeuropäische Parlamentschef Bronislaw Komorowski gegenüber.
Wahlen in der Ferienzeit
In der Sommerferienzeit kann Kaczynski seine Wähler, die ärmer sind und eher in der Provinz leben, besser mobilisieren als Komorowski. Dessen Stammwähler sind wohlhabender und mobiler.
Kann Jaroslaw Kaczynski den Rückstand aufholen? (Archivbild) /


Rund 200'000 Menschen wollen ausserhalb ihres Wohnorts abstimmen. Sie mussten vorher bei der Gemeinde eine Bescheinigung beantragen.
Den ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte Komorowski mit 41,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Kaczynski lag nur fünf Punkte hinter ihm.
Umfragen zufolge gilt Komorowski auch in der zweiten Runde als Favorit. Sein Herausforderer holte allerdings in jüngster Zeit stark auf. Erwartet wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Wahllokale öffneten um 6.00 Uhr und schliessen um 20.00 Uhr.