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Hausdurchsuchung im Umfeld von BettencourtParis - In der Affäre um den Vorwurf illegaler Wahlkampfspenden für Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy überschlagen sich die Ereignisse: Fahnder der Finanzpolizei durchsuchten am Freitag das Haus des Vermögensverwalters von L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt.bert / Quelle: sda / Freitag, 9. Juli 2010 / 19:47 h
Patrice de Maistre gilt als Schlüsselfigur der Affäre. Er wurde am Donnerstag bei einer Gegenüberstellung mit der früheren Buchhalterin der reichsten Frau Frankreichs konfrontiert: Claire Thibout hatte den Vorwurf der illegalen Wahlkampf- und Parteispenden erhoben.
Sie gibt an, sie habe 50'000 Euro abheben müssen, und de Maistre habe weitere 100'000 Euro besorgt, die dem Schatzmeister der regierenden UMP, Eric Woerth, für den Präsidentschaftswahlkampf von Sarkozy 2007 übergeben werden sollten.
Nach einem Bericht der Onlineausgabe der Zeitung «Le Monde» wies de Maistre dies zurück: «Ich habe kein Geld an Herrn Woerth übergeben und hatte nie die Absicht», sagte er.
Am Freitag wurde zudem bekannt, dass es neben Thibout eine weitere Zeugin für die Anschuldigungen gibt. Eine andere ehemalige Angestellte der Bettencourts bestätige Geldgeschenke an Politiker, berichtete das Magazin «Nouvel Observateur» im Internet.
Nicolas Sarkozy. (Archivbild) /
Indirektes Eingeständnis Bettencourt wird zudem Steuerhinterziehung vorgeworfen. Fahnder durchsuchten am Freitag auch den Sitz ihrer Vermögensverwaltungs-Gesellschaft Clymène, wie es im Umfeld der Ermittler hiess. Die 87-jährige Hauptaktionärin des L'Oréal-Konzerns hatte die Steuerflucht indirekt bereits eingestanden und versichert, dies in Ordnung bringen zu wollen. De Maistre bestreitet, die fraglichen Konten in der Schweiz in einem Umfang von rund 78 Millionen Euro verwaltet zu haben.Minister unter Druck Der heutige Arbeitsminister Woerth ist durch die Affäre immens unter Druck geraten. Mit Spannung wird ein Bericht der Finanzinspektion spätestens am Montag erwartet, in dem unter anderem seine Rolle in der Steueraffäre untersucht wird. Woerth wird ein Interessenskonflikt vorgeworfen, weil er als Haushaltsminister bis März für Steuersünder zuständig war, während seine Frau gleichzeitig bei Bettencourts Vermögensverwaltungsgesellschaft Clymène arbeitete.
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