Er sass in augenscheinlich stabiler gesundheitlicher Verfassung und guter Laune in einem Büro vor einem Tisch voller Papiere und wurde vom Moderator der Sendung «Mesa Redonda» nach der Sicherheitslage unter anderem im Nahen und Mittleren Osten befragt. Castro sprach flüssig und lange.
Castro, der vorige Woche das erste Mal seit vier Jahren öffentlich aufgetreten war, trug ein kariertes Hemd und eine grau-blaue Trainingsjacke. Der Ex-Präsident hatte 2006 nach einer Darmoperation die Amtsgeschäfte als Staatschef an seinen Bruder Raúl Castro abgetreten.
Massive Vorwürfe an die USA
Während der Sendung kritisierte er die USA massiv und warf Washington unter anderem vor, für den Untergang der südkoreanischen Korvette «Cheonan» Ende März verantwortlich zu sein.
Fidel Castro war bei augenscheinlich stabiler gesundheitlicher Verfassung und guter Laune. (Archivbild) /


Damit hätte ein Krieg zwischen Süd- und Nordkorea entfesselt werden sollen. Zugleich warnte er vor den wachsenden Gefahren eines Krieges mit dem Iran.
Castro war zuletzt im Sommer 2009 auf Videoaufnahmen im Fernsehen zu sehen gewesen. Die jüngsten öffentlichen Auftritte Fidel Castros fallen zeitlich zusammen mit einer der grössten Freilassungen von Dissidenten auf Kuba seit Jahren.
Die sozialistische Regierung in Havanna hatte vorige Woche angekündigt, 52 politische Gefangenen aus den Haftanstalten zu entlassen. Die ersten elf werden am (heutigen) Dienstag mit ihren Familien in Spanien erwartet.