Karsais Sprecher beklagte, die privaten Sicherheitsfirmen hätten sich zu «alternativen Streitmächten» in Afghanistan entwickelt, die das Gewaltmonopol der Regierung untergrüben.
Karsai werde in Bälde ein Dekret ausstellen, wonach die Anbieter bis zum 1. Januar 2011 ihre Arbeit in Afghanistan einstellen müssen. Das bisweilen martialische Auftreten von Sicherheitsfirmen sorgt in Afghanistan immer wieder für Unmut in der Bevölkerung.
Afghanistans Staatschef Hamid Karsai will die Arbeit privater Sicherheitsfirmen in seinem Land beenden. /


In Afghanistan sind mehr als 50 private Sicherheitsfirmen mit insgesamt bis zu 40'000 bewaffneten Mitarbeitern tätig. Auch das US-Verteidigungsministerium hat in Afghanistan solche Firmen unter Vertrag, ebenso wie die UNO, ausländische Botschaften, Medien und Hilfsorganisationen.
Abzug auf überlegte Weise
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington wollte Karsais Pläne am Montag nicht direkt kommentieren, wies aber darauf hin, dass ein Abzug der Sicherheitstruppen «auf überlegte Weise» und mit Rücksicht auf die Sicherheitserfordernisse erfolgen müsse.
Das Pentagon hoffe, dass der Einsatz solcher Firmen bald nicht mehr nötig sein werde und berate mit der Regierung in Kabul über «Pläne für eine schrittweise Reduzierung», sagte der Sprecher.