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Medien: Sarrazins Rausschmiss steht bevorFrankfurt/Berlin - Im Streit um die Entlassung des Vorstandsmitglieds der Deutschen Bundesbank, Thilo Sarrazin, erhöht die Politik den Druck. Doch eine Entscheidung der Bundesbank liess auch am Donnerstag zunächst auf sich warten.sl / Quelle: sda / Donnerstag, 2. September 2010 / 13:47 h
Nach Medienberichten steht der Rausschmiss Sarrazins unmittelbar bevor. Die Thesen des ehemaligen Berliner Finanzsenators zur Integration von Zuwanderer sorgen bei führenden Politikern aller demokratischen Parteien seit Tagen für Entsetzen.
Nach Informationen der «Berliner Zeitung» vom Donnerstag sprach sich der Bundesbankvorstand intern bereits für die Trennung von seinem Mitglied aus. Es gehe nur noch darum, wie man Sarrazins Chancen im Fall einer Klage gegen den Rauswurf minimieren könne.
Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schreibt, in der Bundesregierung «werde an diesem Donnerstag eine Entscheidung der Bundesbank erwartet - offenbar mit der Entlassung Sarrazins als Ergebnis».
Die Bundesbank hatte nach einer Krisensitzung ihres Vorstandes am Mittwoch erklärt, es sei frühestens am Donnerstag mit Ergebnissen zu rechnen.
Nach Medienberichten steht der Rausschmiss Sarrazins unmittelbar bevor. /
An Donnerstag sagte eine Sprecherin der Bank, eine Entscheidung werde nicht vor dem späten Nachmittag bekanntgegeben. «Verantwortungsloses» Verhalten In seinem Buch «Deutschland schafft sich ab» und in Interviews vertritt Sarrazin unter anderem die These, «muslimische Migranten» würden wegen höherer Geburtenraten auf Dauer Staat und Gesellschaft in Deutschland übernehmen. Zudem behauptete er, alle Juden teilten ein «bestimmtes Gen». Inzwischen distanzierte er sich von dieser Darstellung aber wieder. In der ARD-Sendung «hart aber fair» sagte Sarrazin am Mittwochabend: «Das war ein Riesenunfug, was ich auch extrem bedauere. Ich bin definitiv nicht der Ansicht, dass es eine genetische Identität gibt.» Sarrazin ergänzte: «Ich hätte sagen sollen, Ostfriesen oder Isländer, dann wäre es kein Thema gewesen.» Die Kritik an Sarrazin zieht sich quer durch die Parteien. Innenminister Thomas de Maizière sagte am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin»: «Als Bundesbankvorstand ist im Gehalt inbegriffen eine bestimmte öffentliche Zurückhaltung.» Der «Stuttgarter Zeitung» sagte de Maizière, Sarrazins Verhalten sei «verantwortungslos».
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