Das tönt alarmierend, aber Daniel Koch, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), gab am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA zu den gleichentags veröffentlichten Zahlen Entwarnung: Ausser für Risikogruppen sei A(H1N1) «ein relativ harmloses Virus, das sich wie eine gewöhnliche Grippe auskurieren lässt».
Gleichzeitig wies der BAG-Experte darauf hin, dass Risikopatienten sich gegen die Grippe impfen lassen sollten: «Dies gilt auch für jüngere Chronischkranke und für Schwangere.» Impfen wird zudem empfohlen für Frühgeborene, ältere Menschen, Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie das Gesundheitspersonal.
Allerletzter Moment für Grippeimpfung
Nun sei «der allerletzte Moment» für eine Grippeimpfung, sagte Koch. Der Aufbau des Impfschutzes benötige etwa zwei Wochen. Man stehe «erst am Anfang der Grippewelle». Dies im Gegensatz zu letztem Winter, als in der Schweiz bereits Ende November die Spitze der Schweinegrippe-Fälle erreicht war.
In diesem Winter war in der Schweiz der epidemische Schwellenwert von 72 Arztbesuchen pro 100'000 Einwohner erstmals in der zweitletzten Woche des Jahres 2010 überschritten worden.
Bei 66 Prozent der Grippefälle in der Schweiz handelt es sich um den Schweinegrippe-Virus. (Archivbild) /


Hochgerechnet auf 100'000 Einwohner hatten 79 Personen einen Arzt wegen Grippe aufgesucht.
Gemäss den am Mittwoch publizierten BAG-Zahlen stieg in der letzten Woche 2010 die Inzidenz auf 83 grippebedingte Arztkonsulationen pro 100'000 Einwohner.
Babys und Kleinkinder
Am stärksten erwischt hat es Kinder bis zu vier Jahren. Auf 100'000 Einwohner kam es in dieser Altersgruppe zu 112 Konsultationen beim Arzt. Bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren betrug die Inzidenz 83 und bei Personen zwischen 15 und 29 Jahren 100. 97 lautet der Wert für 30- bis 64-Jährige. Bei Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren hingegen gab es lediglich 9 Arztbesuche wegen Grippe auf 100'000 Einwohner.