In der beim Bezirksgericht in Manhattan eingereichten Zivilklage geht es um Garantien, die der amerikanische Staat für Hypotheken übernommen hatte, die die Deutsche Bank und MortgageIT zwischen 1999 und 2009 an Hauskäufer in den USA vergeben hatten.
Zugang zu Regierungsprogramm «erschlichen»
Die US-Regierung wirft Deutschlands grösstem Geldhaus vor, sich den Zugang zu einem Regierungsprogramm erschlichen zu haben, das solche Hypotheken absicherte. Der Staat fordert von der Bank Schadenersatz und zusätzlich eine Geldstrafe.
Bis jetzt musste der Staat der Klageschrift zufolge mit 386 Mio. Dollar für die Kreditausfälle geradestehen und rechnet mit weiteren Hunderten Millionen Dollar an künftigen Zahlungsverpflichtungen.
Die Deutsche Bank habe am Weiterverkauf der Hypotheken verdient «und kaum finanzielle Anreize gehabt, um die Qualität der abgesicherten Kredite zu sichern», heisst es in dem Dokument. Zivilklagen werden in den USA häufig mit millionenschweren Vergleichen aussergerichtlich beigelegt.
Die Deutsche Bank-Tower in Frankfunt/Main. /


Für sie gelten geringere Anforderungen an die Beweiserhebung als in Strafsachen.
Keine Stellungnahme der Bank
Die Deutsche-Bank-Aktie brach nach Bekanntwerden der Klage ein und war mit einem Minus von mehr als drei Prozent grösster Verlierer im deutschen Leitindex Dax. Von der Deutschen Bank war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Die Deutsche Bank hatte MortgageIT 2007 übernommen - kurz vor der Finanzkrise. Das Unternehmen war damals einer der grössten Finanzierer von Hypotheken auf dem US-Häusermarkt. Die USA werfen der Deutschen Bank und MortgageIT nun vor, falsche Angaben gemacht zu haben, um damit in das Regierungsprogramm aufgenommen zu werden.
Sie hätten wahllos Hypotheken durch den Staat absichern lassen, ungeachtet der finanziellen Verhältnisse der Kreditnehmer. Insgesamt gehe es um mehr als 39'000 Kredite über fünf Milliarden Dollar.