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43-Stunden-Woche in Lonza-Werk in VispBasel/Visp - Der Basler Life-Science-Konzern Lonza erhöht auf den 1. Juli befristet auf 18 Monate die Arbeitszeit für alle Mitarbeiter am Standort Visp von durchschnittlich 41 auf 43 Stunden. Der Gewinn am Standort Visp stehe stark unter Druck, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.dyn / Quelle: sda / Donnerstag, 30. Juni 2011 / 18:19 h
Die sinkende Profitabilität des Lonza Werks Visp sei primär auf die massive Stärke des Schweizer Frankens, auf eine aggressive Preispolitik von Konkurrenten und steigende Rohstoff- und Energiepreise zurückzuführen, heisst es im Communiqué weiter.
Für das Jahr 2011 erwartet die Lonza einen negativen Währungseinfluss von rund 60 bis 70 Mio. Franken, wovon das Werk in Visp stark betroffen sei. Zudem sei kurz- und mittelfristig keine wesentliche Verbesserung der Rahmenbedingungen zu erwarten.
Mit der befristeten Erhöhung der Soll-Arbeitszeit auf 43 Stunden für alle Mitarbeiter des Werks in Visp könnten kurzfristig die negativen Rahmenbedingungen teilweise kompensiert werden, schreibt Lonza. Die hohe Auslastung der Anlagen könne damit ohne zusätzliches Personal bewältigt werden, womit ein weiterer Kostenanstieg verhindert werde.
Der Konzern gibt sich zuversichtlich, dass die Mitarbeitenden in Visp die befristete Arbeitszeiterhöhung mittragen werden. Der Schritt sei entscheidend für mögliche künftige Investitionen und somit für das Gedeihen der Lonza in Visp.
Nach der Sicht von Gewerkschaften bewegt sich Lonza mit der Erhöhung auf rechtlichem Grauland. /
Gewerkschaften sehen Vertragsbruch Für die Gewerkschaften Unia und Syna ist der Fall klar: Lonza bricht den geltenden Kollektivarbeitsvertrag. Zudem habe das Chemie-Unternehmen diesen Vertrag vorzeitig auf Ende Jahr gekündigt, schreibt Unia. Das ändere aber nichts am «krassen Vertragsbruch». Der Schritt sei ein Affront gegen den Vertragspartner Unia und die Belegschaft. Tatsächlich entspreche die Arbeitszeiterhöhung einer Lohnsenkung um 5 Prozent. Die einseitige Ankündigung der Lonza sei eine «Frechheit». Der Konzern wälze ein übliches Geschäftsrisiko einfach auf die Belegschaft ab. Der Betrieb könne sich vor Aufträgen kaum retten. Statt Personal einzustellen, müsse die Belegschaft mehr arbeiten, um dem Unternehmen trotz ungünstigem Wechselkurs den Profit zu sichern.
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