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Trotz Ramadan: Syriens Armee beschiesst WohngebieteNew York/Damaskus - In Syrien geht die Armee trotz Beginns des Fastenmonats Ramadan mit zunehmender Härte gegen die Gegner von Präsident Baschar al-Assad vor. In der seit Wochen belagerten Stadt Hama beschossen Panzer erneut Wohngebiete. Auch in anderen Städten griffen schwer bewaffnete Soldaten Demonstranten an.fkl / Quelle: sda / Mittwoch, 3. August 2011 / 11:27 h
Von den schwersten Kämpfen wurden aus Hama berichtet. Seit Sonntag versucht das Militär die symbolträchtige Stadt unter seine Kontrolle zu bringen. Dort hatte Assads Vater Hafis al-Assad 1982 eine Rebellion der Muslimbruderschaft niederschlagen lassen. Mehrere tausend Menschen starben damals, ganze Ortsteile wurden dem Erdboden gleichgemacht.
Nach Angaben von Aktivisten, Menschenrechtsgruppen und Zeugen wurden in den vergangene drei Tagen in ganz Syrien mindestens 137 Menschen getötet, davon 93 in Hama. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur berichtete dagegen von «bewaffneten Terroristengruppen», die acht Polizisten erschossen hätten.
«Grenze überschritten» «Der Überfall auf Hama ist ein Zeichen für den Kontrollverlust», sagte Bassma Kodmani von der Arabischen Reform-Initiative in Paris.Schüsse auf Demonstranten. /
Dem ganzen Land solle gezeigt werden, dass die Unterdrückungsmassnahmen noch verschärft werden könnten. Nach Ansicht von Beobachtern hat Assad mit dem Einsatz eine Grenze überschritten, die eine Einigung mit den Demonstranten unmöglich macht. Assad setze darauf, nach dem Vorbild Irans die Revolten zu unterdrücken, sagte der Syrien-Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik, Heiko Wimmen, Reuters. Im Iran hatte Präsident Mahmud Ahmadinedschad mit massivem Polizeieinsatz und Massenverhaftungen die Forderungen nach mehr Demokratie erstickt. Vorerst keine UNO-Resolution Der UNO-Sicherheitsrat hat sich auch am zweiten Tag seiner Gespräche zu Syrien nicht auf eine gemeinsame Haltung zur Gewalt gegen Demonstranten einigen können. Zwar man sich einig, dass das Gremium reagieren müsse, Form und Wortwahl dieser Reaktion blieben aber umstritten. Wie am Dienstag aus Kreisen westlicher Diplomaten in New York verlautete, bestand im Sicherheitsrat Einigkeit über die Notwendigkeit einer gemeinsamen Haltung. Es gebe «Fortschritte auf dem Weg zu einem konstruktiven Text», sagte ein Diplomat. Möglich sei neben einer Resolution auch eine gemeinsame Erklärung. Nun sei die Vorlage zunächst aber wieder an die jeweiligen Regierungen zurückgeschickt worden, noch am Mittwoch soll die Debatte dann fortgesetzt werden.
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