Als konkrete Beispiele nannte Kosor die Investitionen in einen neuen Windpark in Höhe von rund 70 Millionen Euro sowie den Bau des Hafens in Zadar für etwa 236 Millionen Euro unter Beteiligung deutscher Partner.
Merkel nannte den Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen Kroatiens im Juni einen «grossen und riesigen Erfolg» und sprach von einer «Signalwirkung» für die anderen Länder in Südosteuropa. Kroatien habe als künftiges 28. EU-Mitglied «ambitionierte Vorgaben» gemacht und erfülle bereits jetzt den Stabilitäts- und Wachstumspakt.
Auch habe das Land unter der kroatischen Ministerpräsidentin Kosor den jahrelangen Grenzkonflikt mit Slowenien «mutig gelöst». Merkel sagte weiter, im Kampf gegen Korruption und organisierte Kriminalität seien wichtige und mutige Schritte unternommen worden.
Mahnung an Serbien
Merkel hob mit Blick auf ihren Besuch in Serbien am Dienstag die wichtige Rolle Kroatiens als Vorbild in der Region hervor. «Kroatien ist das Beispiel, dass es jedes Land in Südosteuropa schaffen kann.»
Die Voraussetzung für eine Aufnahme Serbiens sei eine Normalisierung der Beziehung zu Kosovo.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. /


Die Kanzlerin hob hervor, dass die Europäische Union trotz der derzeitigen Schuldenkrise zu ihren Verpflichtungen stehe und keinem Land die Beitrittsperspektive verbauen werde.
Kosor dankte Merkel für die Unterstützung im Beitrittsprozess. Man habe stets die Auffassung Deutschlands respektiert, dass Kroatien seine Hausaufgaben selbst lösen müsse. «Das haben wir auch unter Beweis gestellt.»
Beitritt Kroatiens bis Juli 2013
Mit Kroatien könnte ein Beitrittsvertrag bis Ende des Jahres unterzeichnet werden. Danach müssten die Parlamente aller Mitgliedsstaaten zustimmen. Dieser Prozess wird voraussichtlich bis Juni 2013 andauern, so dass Kroatien zum 1. Juli 2013 offiziell als 28. EU-Mitglied aufgenommen werden könnte.