In Locarno-Magadino fielen bis Montagmorgen 76,5 Liter Regen pro Quadratmeter. Den zweiten Platz in der Regenrangliste belegt Robiei im Nordtessin mit 75,7 Litern bis Montag um 7 Uhr, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte. Ausser im Tessin fielen auch im Mittelland beträchtliche Regenmengen.
Im bernischen Wynau massen die Meteorologen 65,4 Liter und in Grenchen SO 65. Damit belegen diese Ortschaften Rang 4 und 5 der Liste. In Bern fielen in dem Zeitraum 57,9 Liter pro Quadratmeter. Am Zürichberg war es mit 29,1 Litern bereits deutlich weniger feucht. Mit einigen Regenfällen vor allem in der Zentral- und Ostschweiz nahm der nasse Spuk am Montagmorgen Abschied.
Alpenübergänge gesperrt
Die Beinahe-Sintflut blieb nicht ohne Folgen.
Der Regen machte auch vor den Bösen nicht halt: Eine Helferin am Unspunnen-Schwinget. /


Weil mehrere Murgänge niedergingen, wurde die Grimselpasstrasse zwischen den Kantonen Bern und Wallis vom Sonntagabend bis Montagmittag gesperrt. Die Erdrutsche gingen im Spreitgraben nieder, wo die Grimselpassstrasse in einer Lawinengalerie verläuft.
Dort hatten im vergangenen Sommer Murgänge den Schutzbau beschädigt und eine wichtige Gasleitung nach Italien freigelegt. Diese Leitung nahm bei den neusten Murgängen keinen Schaden, weil sie verlegt worden war.
Nach den Murgängen 2010 nahm der Kanton Bern auch ein Vorwarnsystem in Betrieb. Es stoppt mit Ampeln den Verkehr, wenn sich im Spreitgraben die Erdmassen bewegen. Dieses System habe in der Nacht auf Montag tadellos funktioniert, sagte Nils Hählen vom kantonalen Tiefbauamt.
Während der Sperrung war das Dorf Guttannen im Kanton Bern nur vom Wallis her erreichbar.
Am Grossen St. Bernhard bleibt die Strasse ab Bourg-St.Pierre VS bis zum Tunnel bis mindestens Dienstag unterbrochen. Am Samstagabend war ein Bach über die Ufer getreten, worauf Geröll und Geschiebe die Strasse unpassierbar machten. Der Verkehr wird zwischen dem Wallis und Italien via Simplonpass umgeleitet.