Auch eine stärkere Beteiligung privater Banken an einem zweiten Milliarden-Rettungspaket für Griechenland ist für die Euro-Retter kein Tabu mehr. Die Top-Wirtschaftsmächte gaben sich am Sonntag beim Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) geschlossen im Kampf gegen die Schuldenkrise in den USA und Europa.
«Wenn der ESM früher in Kraft gesetzt werden kann, dann hätten wir nichts dagegen», sagte Schäuble am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank, an der die Schweizer Bundesräte Eveline Widmer-Schlumpf und Johann Schneider-Ammann sowie der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Philipp Hildebrand, teilnahmen.
Der ESM soll eigentlich erst im Juli 2013 starten und den aktuellen Rettungsfonds EFSF ablösen. Bis dahin soll der EFSF mit neuen Instrumenten ausgestattet und finanziell gestärkt werden.
Private Gläubiger gefordert
Wichtiger Teil des zweiten Stützpakets für Athen von 109 Mrd. Euro ist eine freiwillige Beteiligung privater Gläubiger. Eine mögliche stärkere Beteiligung privater Geldgeber an der Griechenland-Rettung wird laut Schäuble besprochen, sobald der «Troika»-Bericht von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF zur nächsten Kredittranche vorliege.
Wolfgang Schäuble, Finanzminister Deutschland /


Banken und Versicherer tauschen dazu griechische Staatsanleihen in länger laufende Schuldtitel um. Dies soll mit einem Forderungsverzicht von 21 Prozent einhergehen.
Geithner warnt
Differenzen zwischen den USA, den Euro-Ländern und einigen europäischen Partner wie Grossbritannien beim Krisenmanagement in der Währungsunion sieht Finanzminister Schäuble nicht. Die Euro-Länder hätten die Partner von ihrem Kurs überzeugt. «Es gibt keinen Anlass für Panikmache», sagte Schäuble.
US-Finanzminister Timothy Geithner fürchtet aber weiterhin einen Domino-Effekt in Europa. Er verlangte von den 17 Euro-Ländern grössere Anstrengungen. Die Regierungen in Europa sollten gemeinsam mit der EZB den Zugang der Banken zu geld sicherstellen und Krisenländern zu wirtschaftlichen Reformen bewegen.