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Nein-Nein-NeinDer US-Vorwahlkampf nimmt immer absurdere Formen an und ausgerechnet Herman Cain, der ehemalige Chef einer Pizzakette zeigt, dass Politik und Fastfood eigentlich dasselbe sind: Sieht am Anfang verlockend aus, liegt danach auf dem Magen und ist auf die Länge gesehen ungesund für die meisten Konsumenten.Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Freitag, 14. Oktober 2011 / 11:37 h
Wissen Sie was «9-9-9» ist? Es ist das Rezept des republikanischen Bewerbers um die Präsidentschaftskandidatur, Herman Cain, der - zu Beginn der Kandidatenkür als hoffnungslos betrachtet - das Feld von hinten aufgerollt und vor Kurzem den texanischen Todesengel Rick Perry, welcher, ganz christlich-konservativer Politiker, vor allem auf die vielen unter ihm verhängten und exekutierten Todesurteile stolz ist - überholt hat.
«9-9-9», das auf englisch wie Nein-Nein-Nein tönt, ist Cains Plan für eine Flat Tax, mit welcher der Steuerdschungel der USA ausgeräumt werden soll: Neun Prozent Gewinnsteuer für Unternehmen, neun Prozent Einkommenssteuer und eine neunprozentige nationale Mehrwertsteuer. Sein Argument: So würden alle gleichviel an die Steuerlast beitragen und Amerika wieder auf die Siegerstrasse geführt.
Der Haken dabei ist natürlich, dass dieser so «gerechte» Plan vor allem die Reichen bevorteilen würde, während Leute mit regulärem Einkommen zum Teil eine Verdoppelung ihrer Steuerlast erfahren würden. Die genauen Auswirkungen seines Plans, den er bei der letzten Debatte ad nauseam mit dem «9-9-9»-Slogan gepusht hat, sind momentan jedenfalls ein grosses Diskussionsthema. Allerdings spielen diese eigentlich gar keine Rolle, und das bereitet auch Cains Mitbewerbern Sorgen, denn der Slogan wirkt einfach, ganz egal wie gut oder blöde der Plan dahinter ist.
Wie schon gesagt, Cain war erfolgreicher Chef und dann Besitzer einer Pizza-Kette und weiss, wie man ein Produkt verhökert, das weder besonders gut noch einzigartig ist. Mache einen guten Slogan, dann kommen sie schon daher. Bei Godfather's Pizza war es «A pizza you can't refuse!» (ja, er hat beim «Paten» schamlos geklaut), nun ist es eben «9-9-9».
Und es tönt sogar fast wie eine Pizza-Werbung: «9 Inches, 9 Toppings, 9 Dollars...» wobei die Grösse für die USA natürlich viel zu klein wäre...
Herman Cain: 9-9-9 oder nein, nein, nein!? /
19-9-9 wäre da wohl besser. Doch gut für Cain, dass solche Mängel - im Gegensatz zu Pizzas - bei politischen Plänen meist erst zum Vorschein kommen, wenn es viel zu spät ist. Doch wen kümmert das schon? Der Slogan macht es aus, denn Politik ist zum Produkt verkommen und Politiker sind - viel mehr als je zuvor - Marktschreier auf der Kirmes der Meinungen. Ein guter Slogan ist zehnmal mehr Wert als eine gründliche Analyse und Argumentation eines Sachverhalts. Man kann getrost sagen, dass für einen neuen Kandidaten Inhalte von untergeordneter Wichtigkeit gegenüber einem catchy Slogan sind. Ausschlaggebend ist hingegen: Wie zufrieden war ich mit dem alten Produkt, wie schmackhaft sind die Alternativen, wie verlockend tönt das neue und wird es mir damit wohl besser gehen? Dabei wird allerdings nicht auf die Fakten sondern lediglich auf die Slogans und Schlagworte geschielt, so auch in der Schweiz. Die Tatsache, dass das Schweizer Gesundheitssystem ohne Ausländer zusammen brechen würde, die Sozialwerke von Ausländern mehr Geld bekommen, als diese Beziehen, (inklusive IV) spielt dabei keine Rolle. Der Slogan «Stoppt Masseneinwanderung» zieht, das Produkt verspricht Sicherheit, Vertrautheit, Schutz dessen, was man hat. Cains «9-9-9» Mantra stimmt dabei genau mit dem langjährigen Grundsatz der SVP-Kampagnen namens «KISS» (Keep it simple and stupid) überein. Es spielt keine Rolle, wie wahr etwas ist, wie machbar und wie gerecht - solange es nur ganz schnell absorbiert werden kann und gut tönt. Doch eigentlich dürfte man zu solchen Slogans nur eines sagen: Nein, nein, nein! Links zum Artikel:
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