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Teilabgabe von Medikamenten wird kaum genutzt

Die Knappheit an wichtigen Medikamenten in der Schweiz hält an. Trotz der Einführung einer Sofortmassnahme im Frühling, die vorsieht, dass Apothekerinnen und Ärzte nur noch halbe oder viertel Packungen abgeben sollen, ist die Situation nicht entspannt. Die Teilabgabe wird nur wenig genutzt, wie Zahlen des Apothekerverbands Pharmasuisse zeigen.

fest / Quelle: apotheken.ch / Mittwoch, 23. August 2023 / 04:01 h

Der Grund: Der administrative und logistische Aufwand ist hoch und die Kosten werden nicht gedeckt. Zudem ist die Teilabgabe nicht für alle Patientinnen und Patienten sinnvoll, etwa für chronisch Kranke, die grosse Mengen benötigen.

Die Teilabgabe wurde für neun Wirkstoffe empfohlen, für die es Lieferengpässe gibt. Laut Pharmasuisse wurden im April schweizweit 1400 Mal und im Mai 1300 Mal Medikamente in Teilmengen abgegeben. Für Juni wird ein deutlicher Rückgang erwartet. Im Vergleich zu den gesamten Verkäufen der neun Wirkstoffe ist das ein sehr geringer Anteil. Enea Martinelli, der Vizepräsident von Pharmasuisse, spricht von einem «tiefen, einstelligen Prozentbereich».

Die Behörden sind enttäuscht von der Resonanz auf die Teilabgabe. Christoph Amstutz, der Fachbereichsleiter Heilmittel bei der wirtschaftlichen Landesversorgung, sagte im SRF, dass die Massnahme besser kommuniziert werden müsste. Er war an der Erarbeitung der Empfehlung beteiligt. Er hofft, dass sich die Lage bei einigen Medikamenten bald verbessert.



Die Versorgung mit Antibiotika hat sich etwas entspannt, aber die Vorsicht bleibt. /

Vor allem bei Antibiotika zeichne sich eine Entspannung ab.

Entspannung bei Antibiotika

Die Versorgung mit Antibiotika hat sich etwas entspannt, aber die Vorsicht bleibt. Die Behörden raten weiterhin, die knappen Medikamente nur bei Bedarf einzunehmen. Eine positive Entwicklung gibt es bei der Schweizer Firma Sandoz, die als einzige in Europa noch Penizilline herstellt. Diese Antibiotika sind sehr verbreitet und wichtig für die Behandlung vieler Infektionen.

Sandoz hat seine Produktion in Österreich ausgebaut und kann so mehr Antibiotika für den Schweizer Markt liefern. Das bestätigt Amstutz von der wirtschaftlichen Landesversorgung. «Sandoz plant, im Herbst genügend Antibiotika für die Schweiz bereitzustellen», sagt er. Auch die Pflichtlager, die teilweise angebrochen wurden, sollen bald wieder aufgefüllt werden. «Das wird im Winter oder im Frühjahr passieren», sagt er.

Sandoz ist ein wichtiger Partner für die Schweiz. Bei den Penizillinen deckt die Firma mehr als die Hälfte des Schweizer Bedarfs ab, wie Insider berichten.

Sandoz profitiert auch von der Unterstützung des österreichischen Staates, der die Antibiotikaproduktion fördert. Die globale Versorgungslage ist angespannt, da viele Wirkstoffe aus Indien oder China kommen. Die EU und einige EU-Länder wollen daher mehr Antibiotika in Europa herstellen lassen, auch mit staatlicher Hilfe.



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