Diskutiert wird eine höhere Kernkapitalquote von 9 Prozent. Kann eine Bank diese nicht erfüllen und sich auch kein neues Kapital auf den Märkten besorgen, müssten die jeweiligen Staaten einspringen.
Erst als «ultima ratio» könnte der aktuelle Euro-Rettungsfonds EFSF einspringen. Allerdings hiess es im Vorfeld des Rates, dass der EFSF auf keinen Fall «ein allgemeiner Bankenunterstützungsfonds» werden soll.
Verzicht der Banken
Nach den Beratungen der Euro-Finanzminister von Freitagabend verlautete aus Diplomatenkreisen, dass die Banken sich bei Griechenland auf sehr viel höhere Verluste einstellen müssen, als ursprünglich gedacht.
Im Gespräch sei ein Verzicht von mindestens 50 Prozent ihrer Forderungen, meldeten internationale Nachrichtenagenturen. Weitere Beratungen zur Schuldenkrise und den Banken sollen dann am Sonntag bei den EU- und Euro-Gipfel der Staats- und Regierungschefs folgen. Entscheide werden aber erst am Mittwoch bei einem weiteren Euro-Sondergipfel erwartet.
Gefordert wird dabei vor allem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sein.
Gefordert: Angela Merkel. /


Im Vorfeld zeigte sich Deutschland wild entschlossen, seine Positionen durchzusetzen. Diplomaten in Brüssel bezeichneten die Haltung Berlins teilweise relativ undiplomatisch als «stur».
Aufgewacht «Mrs. Merkel»
Die US-Zeitung «New York Times» forderte die Bundeskanzlerin am Samstag in einem Kommentar zum zügigen Handeln in der Schuldenkrise auf. Unter dem Titel «Wird Mrs. Merkel noch rechtzeitig aufwachen?» spricht sich die Zeitung für entschlossene Hilfen für Griechenland aus, wie die deutsche Nachrichtenagentur dpa schreibt.
Wenn Europas Führer nicht bald mit einem guten Plan aufwarten könnten, dann werde das Urteil der weltweiten Finanzmärkte harsch ausfallen, heisst es weiter. «Deutschland wird einer der grössten Verlierer sein. Es ist Zeit für Frau Merkel diese Wahrheit anzuerkennen - und das zu tun, was das Beste für Deutschland und ganz Europa ist.»