Bis jetzt seien solche Untersuchungen nur bei ungeübten Rauchern vorgenommen worden, die im Labor wenige Züge von E-Zigaretten genommen hätten, sagte Jean-François Etter vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Genf. Bei diesen Probanden sei jeweils nur wenig oder gar kein Nikotin im Blut entdeckt worden.
Es brauche aber eine gewisse Erfahrung, um die E-Zigaretten richtig zu benützen, sagte Etter. Gemeinsam mit einem Kollegen von der Universität Auckland (Neuseeland) führte er deshalb eine Studie durch mit 30 ehemaligen Rauchern, die heute gewohnheitsmässig elektronische Zigaretten benutzen.
Hoher Nikotinpegel
Die im Fachmagazin «European Respiratory Journal» präsentierte Untersuchung zeigt, dass diese Konsumenten im Durchschnitt rund 150 Züge aus der E-Zigarette nehmen. Die Folge: Der Gehalt des Nikotin-Abbauprodukts Cotinin im Körper war genauso hoch wie bei Rauchern von «normalen» Zigaretten.
Die getesteten elektronischen Zigaretten enthielten laut der Studie zudem doppelt so viel Nikotin wie Ersatzprodukte, zum Beispiel das Nikotinpflaster.
Ohne Nikotin wäre die elektronische Zigarette ziemlich sinnlos. /


Laut Etter ist es für Gesundheitsbehörden wichtig zu wissen, wie viel Nikotin E-Zigaretten abgeben - in vielen Ländern geht es momentan um die Zulassung solcher Produkte.
Es existieren verschiedene Typen von E-Zigaretten, solche mit und solche ohne Nikotin. Nikotinlose Varianten enthalten dafür Aromen und werden in der Schweiz in Apotheken verkauft. Nikotinhaltige E-Zigaretten dagegen sind nur für den persönlichen Gebrauch zugelassen. Sie dürfen in der Schweiz nicht vertrieben werden.
Gut für Rauchentwöhnung?
E-Zigaretten mit Nikotin werden oft zur Rauchentwöhnung eingesetzt. «Die Raucher bleiben dabei nikotinabhängig, aber sie sind den übrigen 4000 giftigen Stoffen im Tabak nicht mehr ausgesetzt», sagte Etter. Wie giftig die E-Zigaretten sind, ist allerdings unbekannt - für sie gibt es keine verbindlichen Produktionsnormen.