Erstmals konnten die Menschen wegen befürchteter Manipulationen die Abstimmung über Internetkameras auf der Seite webvybory2012.ru live in den meisten der landesweit 96'000 Wahllokale verfolgen. Das sei eine Weltpremiere, sagte Wahlleiter Wladimir Tschurow.
Im flächenmässig grössten Land der Erde sind rund 110 Millionen Menschen aufgerufen, den Nachfolger von Kremlchef Dmitri Medwedew zu bestimmen. Dieser wird nach einer Verfassungsänderung erstmals für sechs Jahre gewählt, zwei Jahre länger als bisher.
Unter den fünf Kandidaten gilt Regierungschef Wladimir Putin als Favorit. Er war bereits von 2000 bis 2008 Präsident gewesen. Im Fall seines Sieges will Putin seinen politischen Ziehsohn Medwedew in einem umstrittenen Ämtertausch zum Regierungschef machen.
Zehntausende Beobachter
Nach der umstrittenen Parlamentswahl im Dezember hat die Zivilgesellschaft eine nie dagewesene Zahl an Beobachtern mobilisiert.
Rund 110 Millionen Menschen sind aufgerufen, den Nachfolger von Kremlchef Dmitri Medwedew zu bestimmen. /


Zehntausende wollen Wahlfälschungen verhindern. Auch internationale Beobachter unter anderem von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind im Einsatz.
Als erster Kandidat gab der Multimilliardär Michail Prochorow im Gebiet Krasnojarsk in Sibirien seine Stimme ab, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. Der 46-Jährige ist das einzige neue Gesicht unter den Bewerbern.
Mit im Rennen sind auch Kommunistenchef Gennadi Sjuganow, der Ultranationalist Wladimir Schirinowski und der linkskonservative Politiker Sergej Mironow. Putins Mitbewerber hoffen auf eine Stichwahl.
Wegen Protestaktionen festgenommen
Die Opposition hat aus Protest gegen die aus ihrer Sicht unfaire Wahl und wegen Mangels an politischem Wettbewerb Massenkundgebungen angekündigt. Ihr Kandidat Grigori Jawlinski war nicht zugelassen worden. Rund 450'000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, um einen störungsfreien Wahlverlauf zu garantieren.