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Deutschland strebt Wiedergutmachung an67 Tage nach dem EM-Final richten die europäischen Nationalteams ihren Fokus erstmals auf «Brasilien 2014». In den ersten Partien der WM-Qualifikation sinnen die an der EM in der Schlussphase schwer geschlagenen Teams auf Wiedergutmachung.bg / Quelle: Si / Freitag, 7. September 2012 / 10:00 h
Das deutsche Sommermärchen 2012 ging Ende Juni mit einem unerwünschten letzten Kapitel zu Ende. Die Halbfinal-Niederlage gegen Italien entsprach nicht dem Selbstverständnis, welches die jüngeren Erfolge der «Spassfussballer» von Joachim Löw bei der ganzen Nation ausgelöst hatten. Die plötzlich aufgekommene Kritik verebbte dann auch nicht, als Deutschland am 15. August im Testspiel zuhause Argentinien 1:3 unterlag.
Jubiläumssieg im Visier Heute steht Deutschland nun ein weit geringeres Kaliber gegenüber als die Truppe um den weltbesten Fussballer Lionel Messi. Die Färöer machen ihre Aufwartung in Hannover und werden wohl kaum über die Rolle des wettkampfmässigen Sparringpartners hinauskommen. Obwohl sich Deutschland in den bisherigen zwei Vergleichen mit den Insulanern schwer getan hat - das Torverhältnis nach den beiden Spielen der EM-Qualifikation 2004 beträgt gerade einmal 4:1 - würde alles andere als ein Kantersieg wohl kaum goutiert. Die heutige Partie dürfte ohnehin wenigstens in (statistischer) Erinnerung bleiben: Deutschland strebt im 865. Länderspiel den 500. Erfolg der Geschichte an. «Jogi» Löw war der jüngsten Kritik verschiedentlich relativ gereizt begegnet, scheint nun aber seine Souveränität vor dem ersten Doppelspiel der Gruppe C - am Dienstag gastiert Deutschland in Wien bei Marcel Koller und Österreich - wiedergefunden zu haben. «Man merkt schon, dass in unserem Team wieder mehr Zug da ist.» Löw nimmt mit Beginn der «Mission Südamerika» auch personelle Veränderungen vor: Captain Philipp Lahm rückt, wie bei Bayern München, wieder auf die rechte Abwehrseite, links wird der Dortmunder Marcel Schmelzer verteidigen, respektive - so zumindest ist es gegen die Weltnummer 154 von den «Schafsinseln» zu erwarten - Offensivimpulse setzen.Italien mit De Rossi und Juve-Block Auch die Italiener blicken, trotz des Triumphs über den Erzrivalen Deutschland, nur ungern auf ihren letzten wettkampfmässigen Einsatz zurück. Drei Tage nach jenem Halbfinal waren sie im Endspiel gegen Spanien absolut chancenlos und wurden mit 0:4 praktisch vom Platz geschossen. Der hervorragende Ruf von Cesare Prandelli litt durch diesen Dämpfer nur kurzzeitig, die vom charismatischen Coach verordnete «Frischzellen-Kur» geniesst am Stiefel grossen Support. Wie weit die «Squadra Azzurra» schon ist, wird sich heute in Sofia gegen Bulgarien ein erstes Mal weisen.Joachim Löw will heute mit Deutschland den 500. Erfolg der Geschichte perfekt machen. /
Italien tritt ohne die EM-Stürmer Mario Balotelli (verletzt) und Antonio Cassano (Trainingsrückstand nach Wechsel zu Inter Mailand) an, die neue Offensivformation verspricht aber einiges. Sebastian Giovinco erhält Unterstützung durch Osvaldo, den Stürmer der AS Roma, der am Sonntag beim 3:1 bei Inter mit einem herrlichen Tor die Partie in die gewünschten Bahnen lenkte. Prandelli vertraut in erster Linie Spielern von Juventus. Sieben Akteure des Meisters dürften in der Startformation stehen. Entwarnung gab es zudem bei der wohl wichtigsten Personalie. Teamleader Daniele De Rossi konnte gestern ebenso mit dem Team mittrainieren wie Giampaolo Pazzini, der Milanista mit jüngerer Inter-Vergangenheit, der aber wohl erst am Dienstag gegen Malta von Anfang an spielen dürfte. Nachträglich ins Kader der Bulgaren aufgeboten wurde der zuletzt in Luzern harsch kritisierte Dimitar Rangelov. Stocklasas schönes Jubiläum In der Partie zwischen Liechtenstein und Bosnien-Herzegowina bildet ein ausverkaufter Rheinpark in Vaduz eine würdige Kulisse für ein besonderes Jubiläum. Innenverteidiger Martin Stocklasa (33) von Super-League-Leader St. Gallen läuft zum 100. Mal für Liechtenstein auf. An Arbeit dürfte es Stocklasa heute nicht fehlen, die Osteuropäer verfügen speziell mit Edin Dzeko (Manchester City) und Vedad Ibisevic (Stuttgart) über Stürmer mit viel Potenzial. Bereits das 106. Spiel für Liechtenstein bestreitet Mario Frick, der heute Freitag seinen 38. Geburtstag feiert. Der ehemalige Italien-Söldner hat angekündigt, dass er in seine letzte Qualifikation steigt.
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