Ein Anbieter sollte in der Reisewerbung auf klischierte oder diskriminierende Darstellungen der Lokalbevölkerung als «Exoten» oder «Wilde» verzichten und Lebensweisen von Urvölkern auch nicht als «unterentwickelt» bezeichnen. Vielmehr sollte das Interesse für die Kultur mit ihren Besonderheiten geweckt werden. Das drückt den Respekt für das Recht auf selbstbestimmte Entwicklung aus.
Gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern
Nicht oft genug kann man Reisende darauf hinweisen, dass es seit einigen Jahren einen internationalen Verhaltenskodex zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus («The Tourism Child-Protection Code») gibt. Ein verantwortungsvoller Veranstalter hat diesen unterzeichnet.
Die Benimm-Regeln für einen fairen Urlaub. (Archivbild) /


Übrigens kann man wegen strafbarer Handlungen wie etwa sexuellen Missbrauch auch in Europa bestraft werden, selbst wenn die Taten im Ausland begangen wurden.
«Seit Oktober 2010 gibt es die Möglichkeit, Beobachtungen und verdächtige Situationen in Österreich oder im Ausland an die Experten des Bundeskriminalamtes zu melden», so ECPAT-Geschäftsführerin Astrid Winkler Im pressetext-Interview. «Damit kann jeder Reisende dafür sorgen, dass Kindesmissbrauch im Ausland und Kindersextourismus nicht als Kavaliersdelikte abgetan werden.»
Partner sorgen für besseres Miteinander
Ein verantwortungsvoller Reiseanbieter arbeitet mit Partnern im Gastland zusammen, die auf einen respektvollen Umgang mit der Lokalbevölkerung Wert legen. «Das ist sowohl ein Profit für den Gast als auch für den Gastgeber», wie Reiseexpertin Susanna Hagen, Gründungsmitglied von Respontour gegenüber pressetext erklärt.
«Wichtig sei dabei auch, dass die Lokalbevölkerung selbst steuern kann, welchen und wie weitgehenden Zugang sie den Gästen gewähren will.» Lokale Reiseleiter, die zwischen den Kulturen der Gäste und der Gastgeber vermitteln, helfen auch mit, Fettnäpfchen zu vermeiden und die Gebräuche des Gastlandes besser zu verstehen.
Immer um Erlaubnis für Fotos fragen
Fotografieren von Menschen ohne deren Erlaubnis gehört sich nicht. Tourismus-Anbieter vor Ort informieren über Gepflogenheiten etwa betreffend Fotografieren, Bettelei, Feilschen, Trinkgelder und Kleidung. Sie können auch genaue Auskunft darüber geben, in welchen Gebieten man sich frei bewegen kann und welche Regionen für einen Touristenbesuch nicht geeignet sind.
«Im Grossen und Ganzen geht es darum, einen aktiven Beitrag für den Erhalt der Landschaft, des sozialen Zusammenhalts und einer gesunden regionalen Wirtschaft im Reiseland zu sorgen», meinen die Experten des Portals übereinstimmend.