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Invasiver Frosch setzt einheimischen Kröten zuBasel - In den 1960er Jahren wurde der Seefrosch für den menschlichen Verzehr nach Mitteleuropa importiert und gelangte in die freie Wildbahn. Heute ist er auch in der Schweiz weit verbreitet und verdrängt gefährdete Krötenarten, wie Basler Zoologen festgestellt haben.cam / Quelle: sda / Montag, 29. Februar 2016 / 15:33 h
Forscher der Universität Basel und des Amphibienmonitoring Aargau haben untersucht, wie ein invasiver Wasserfrosch die hiesigen Amphibienarten beeinflusst. Der aus Osteuropa stammende Seefrosch hat demnach insbesondere den Beständen der vielerorts gefährdeten oder sogar stark gefährdeten Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte geschadet, wie die Universität Basel am Montag mitteilte.
«Aufgrund unserer Analyse schätzen wir, dass die Bestände beider Arten ohne Wasserfrösche mindestens fünfmal grösser wären», wird Studienautor Christophe Bühler in der Mitteilung zitiert. Die Wissenschaftler analysierten Daten von rund 1000 Gewässern im Kanton Aargau mit einer verbesserten statistischen Methode.
Der Seefrosch kann sich mit einheimischen Amphibien kreuzen. /
Ihre Ergebnisse publizieren sie im Fachblatt «American Naturalist». Gezielter Eingriff gegen invasiven Frosch? Bei solchen durch den Mensch verursachten Konkurrenzsituationen zwischen invasiven und einheimischen Arten müssten sich Naturschützer überlegen, ob sie eingreifen sollten, schreibt die Universität Basel. In Fällen wie dem des Seefroschs, der einen grossen Effekt auf gefährdete einheimische Arten hat, könnte ein solcher Eingriff sinnvoll sein. Erschwert werde die Situation jedoch dadurch, dass sich der Seefrosch mit einheimischen Amphibien kreuzen kann, und so neue, nahe verwandte Wasserfrosch-Arten entstanden sind. Auch diese verbreiten sich dominant, sind aber wegen ihres gemischten Erbguts nicht mehr eindeutig als gebietsfremd einzuordnen. «Klar ist hingegen, dass die Veränderungen in der Landschaft gegenwärtig die Wasserfrösche begünstigen», sagte der Zoologe Valentin Amrhein von der Universität Basel in der Mitteilung. Die Ausbreitung von invasiven Arten werde oft durch menschliches Handeln bewusst oder unbewusst gefördert und könne nicht einfach wieder rückgängig gemacht werden.
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