Dass die SFL den 62-jährigen Berner ins Rennen schickt, ist keine Überraschung. Der frühere CEO der SBB und Delegierte des Bundesrats für die Fussball-EM 2008 war als Favorit gehandelt worden. Auch als Kandidat in Frage kam Aniello Fontana, der VR-Präsident der FC Schaffhausen AG.
Weibel duelliert sich um das Amt mit dem derzeitigen SFV-Generalsekretär Peter Gilliéron, der von der Amateur-Liga nominiert worden ist. Anlässlich der SFV-Delegiertenversammlung vom 13. Juni in Bern entscheidet sich, wer die Nachfolge von Ralph Zloczower antreten darf.
Gilliérons Vorteil beträchtlich
Gilliéron setzt bei seiner Kandidatur auf die 47 Stimmen aus dem Lager der Amateure. Die SFL hat 28 Stimmen, die 1. Liga, als dritte Kammer im SFV, deren 26.



Benedikt Weibel: Gute Chancen für das Zentralpräsidium des Schweizerischen Fussballverbands (SFV). /


Im ersten Wahlgang wird das absolute Mehr benötigt (51 Stimmen). Im zweiten Durchgang entscheidet das relative Mehr.
Gilliérons Vorteil wäre beträchtlich, sollte er tatsächlich alle Stimmen von der Amateur-Liga erhalten. Weibels Kandidatur wäre deswegen aber gleichwohl nicht chancenlos. Ralph Zloczower war 2001 ohne eine einzige Stimme der Amateure gewählt worden. Er setzte sich im zweiten Wahlgang gegen Urs Saladin, den Kandidaten der Amateur-Liga, mit 50:48 Stimmen durch.
Die Frage, ob der FC Vaduz als ausländischer Klub auch nach dem Sommer 2010 in der Axpo Super League spielen dürfte, ist noch nicht geklärt. Dieses Traktandum wird erst am 12. Juni an der nächsten SFL-GV behandelt, nachdem Bedenken geäussert worden waren, das Abstimmungsresultat könne massiven Einfluss auf den laufenden Meisterschaftsbetrieb nehmen. Ausserdem stehen noch weitere Verhandlungen zwischen der SFL und dem Liechtensteinischen Fussballverband (LFV) an.