Wenigstens kann er aus ein paar Glückszahlen Mut schöpfen:
100 –
Barack Obama hat in dieser diese Woche einen traditionellen Meilenstein für neue oberste Anführer erreicht: die ersten 100 Tage, seitdem er das Amt des US-Präsidenten übernommen hat.
Ob man mit seiner Politik einverstanden ist oder nicht, Obama war immer zuversichtlich, voller Tatendrang und ehrgeizig.
Er nimmt mutig Geld in die Hand, um der Wirtschaft zu helfen und bricht mit Bushs Politik in den Fragen von Guantanamo bis hin zur globalen Erwärmung.
Was auch immer kommen mag, die Historiker werden ihm wahrscheinlich ein entschlussfreudiges Debüt zugestehen.
75 – Obama hatte es nicht einfach, das amerikanische Volk zu überzeugen, dass er der Richtige für das Amt des Präsidenten ist. Er gewann mit etwa 53 % der Stimmen.
Diese Woche zeigte eine Meinungsumfrage von CNN, dass ihn 63 % der Amerikaner unterstützen, und ganze 75 % sagen, dass er die Qualitäten besitzt, die ein Präsident braucht. Nicht alle Amerikaner stimmen mit ihm überein, eine grosse Anzahl schätzt ihn aber dennoch.
60 –
Trotz der Wählerunterstützung stellte der Kongress ein Problem für Obama dar. Eine Regierungspartei benötigt 60 der 100 Senatssitze, um Gesetzesvorhaben umsetzen zu können. Die Demokraten konnten 58 Sitze gewinnen und rechnen jetzt damit, aufgrund einer engen Senatsabstimmung, die von den Gerichten entschieden wird, einen 59.
Wir sollten ihn wohl doch als glücklich bezeichnen. /


Sitz zu erlangen.
Diese Woche lief der Republikaner Arlen Specter zu den Demokraten über. Die Entscheidung des Gerichtshofs steht noch aus, Obama erwartet aber bereits den 60. Sitz für die Demokraten.
0 –
Obama ist der unbestrittene Anführer der Vereinigten Staaten und der Partei der Demokraten. Wer eigentlich spricht für die Republikaner? Nachdem Präsidentschaftskandidat John McCain die Wahl verloren hatte, verlor er auch das Recht, für seine Partei zu sprechen. Bis auf weiteres haben die Republikaner somit keine nationale Identifikationsfigur, die annähernd an die öffentliche Unterstützung und die Medienaufmerksamkeit Obamas heranreicht.
Zurzeit gewinnt Obama jeden Wettbewerb um die Führung gegen die Republikaner mit 1:0. Wir sollten ihn wohl doch als glücklich bezeichnen.
Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.