Einziger echter Reformer unter den Kandidaten ist der ehemalige Parlamentspräsident Karubi. Der frühere Regierungschef Mussawi gehört zwar den Konservativen an, wird aber von grossen Teilen des Reformer-Lagers unterstützt. Er gilt als aussichtsreichster Herausforderer Ahmadinedschads. Resai, Kommandeur der Revolutionsgarden, werden kaum Chancen auf einen Sieg zugesprochen.
Vorhersagen über den Wahlausgang sind schwierig. Favorit nach allen bisherigen - allerdings staatlich beeinflussten Meinungsumfragen - bleibt jedoch Ahmadinedschad, der nach vier Jahren im Amt mit einer Wiederwahl rechnet.
Annäherung an den Erzfeind
Der 52-Jährige hatte den Iran mit seinen provokanten Äusserungen unter anderem in der Israel-Politik und vor allem auch mit seiner Atompolitik weiter in die Isolation geführt.
In jüngster Zeit hatte er jedoch auch versucht, sich dem Erzfeind USA wieder etwas zu nähern, etwa indem er US-Präsident Barack Obama ein Glückwunschtelegramm zu dessen Amtsantritt schrieb.
Innenpolitisch umstritten
Innenpolitisch ist er ebenfalls umstritten.



Der Amtsinhaber hat die besten Chancen: Mahmud Ahmadinedschad. /


Seine Versprechen, mehr Wohlstand für die Armen zu schaffen, gingen bisher nicht in Erfüllung.
Bis zum Ende der Einschreibefrist am 9. Mai hatten 475 Kandidaten ihre Bewerbung eingereicht, darunter 42 Frauen. Gewählt wird am 12. Juni. Für die Präsidentschaftswahl vor vier Jahren hatte es 1014 Bewerbungen gegeben, zugelassen wurden vom Wächterrat aber lediglich acht Kandidaten.
Laut iranischer Verfassung müssen Präsidentschaftskandidaten sowohl einen politischen als auch einen religiösen Hintergrund haben, iranische Staatsbürger sein, die Prinzipien der Islamischen Republik unterstützen und der Staatsreligion, dem schiitischen Islam, angehören.