Der brasilianische Strategie-Minister Mangabeira Unger sagte, die sogenannten Bric-Staaten seien unglücklich darüber, dass die führenden Wirtschaftsländer sich bislang so stark auf die Finanzmärkte konzentriert hätten.
Bei ihrem Treffen Mitte Juni in Russland stehe für die Vier-Staaten-Gruppe dagegen ein Ansatz im Vordergrund, der sich auf die «echte Wirtschaft» beziehe. Die Bric-Staaten wollen ihren Einfluss durch ein koordiniertes Vorgehen stärken.
Neubewertung der Finanzmärkte: Mangabeira Unger. /


Unger zufolge sind im Kampf gegen die Krise drei Themen bislang ausgeklammert worden: Das Ungleichgewicht im Handel zwischen den Bric-Staaten und den führenden Industrienationen, die Verbindung zwischen einer wirtschaftlichen Erholung und der Umverteilung von Einkommen sowie eine Neubewertung der Finanzmärkte.
«Geldverschleuderung im Finanz-Kasino»
Empirische Befunde wiesen darauf hin, dass 80 Prozent der Produktion durch das Geld der Firmen selbst finanziert werde. Dies zeige, wie begrenzt die Rolle der Finanzmärkte sei.
Die Bric-Staaten wollten daher Änderungen diskutieren, die dem Rechnung trügen statt zuzulassen, dass «das Ersparte einer Gesellschaft im Finanz-Kasino verschleudert wird».