Der unter dem Codenamen «Agent 202» operierende Walter Myers und seine 71-jährige Frau alias «Agentin 123» sollen wiederholt im Ausland mit kubanischen Vertretern getroffen haben, wie das US-Justizministerium in Washington mitteilte.
Ansonsten sollen sie sich per Kurzwellenradio mit der kubanischen Seite verständigt haben. Der Abteilungsleiter für nationale Sicherheit im Ministerium, David Kris, erklärte, die den Eheleuten vorgeworfenen Aktivitäten seien «unglaublich ernst».
Das Paar hatte Einsicht in wichtige Geheimdienstberichte. /

Als Ausbildner gearbeitet
Wie es weiter hiess, hatte Myers zunächst über lange Jahre als Ausbilder am Institut für Aussendienste des Ministeriums gearbeitet, dann im Büro für Geheimdienste und Forschung. Vom Juli 2001 bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2007 sei er auf die Analyse von geheimdienstlichen Informationen über europäische Angelegenheiten spezialisiert gewesen und habe täglich Zugang zu geheimen Daten gehabt.
So stellte sich der Mitteilung zufolge im Zuge der Ermittlungen gegen ihn heraus, dass er allein im letzten Jahr seiner Ministeriumstätigkeit über 200 «brisante oder geheime» Geheimdienstberichte zu Kuba einsah.