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SEC verklagt Ex-Chef von CountrywideNew York - Es ist das in der Aufarbeitung der Finanzkrise bisher schärfste Vorgehen der US-Behörden gegen eine Konzernführung: Die Börsenaufsicht SEC hat den früheren Chef des einst grössten US-Immobilienfinanzierers Countrywide wegen Millionenbetrugs verklagt.ht / Quelle: sda / Samstag, 6. Juni 2009 / 08:43 h
Countrywide-Mitgründer Angelo Mozilo habe durch Aktiengeschäfte auf Basis vertraulicher Informationen illegale Gewinne von rund 140 Millionen Dollar eingestrichen, teilte die SEC am Donnerstagabend mit. Die Börsenpolizei verklagte auch zwei weitere ehemalige Topmanager: Finanzchef Eric Sieracki und den Leiter des operativen Geschäfts, David Sambol.
Alle Beschuldigten hätten die Anleger bewusst getäuscht und die Risiken des Unternehmens verheimlicht. Countrywide gilt wegen einer am Ende immer laxeren Kreditvergabe als wesentlich mitverantwortlich für die Immobilien- und Finanzkrise. Der schwer angeschlagene Finanzierer war vergangenes Jahr von der Bank of America übernommen worden.
Countrywide gilt als wesentlich mitverantwortlich für die US-Immobilienkrise. /
Der Name wurde inzwischen gestrichen. Mozilo und seine Kollegen hätten in den Jahren 2005 bis 2007 eine immer risikoreichere Kreditvergabe betrieben, so die SEC. Dies sei aber nicht öffentlich gemacht worden. Dazu wäre die börsennotierte Gesellschaft verpflichtet gewesen. «Zunehmend rücksichtslos» «Das ist die Geschichte zweier Unternehmen», sagte der zuständige SEC-Direktor Robert Khuzami in Washington. Countrywide habe sich öffentlich als Finanzierer von hauptsächlich gut abgesicherten Hypotheken dargestellt, sei aber in Wirklichkeit ein zunehmend rücksichtloser Kreditgeber mit immer höheren Risiken gewesen. So habe Mozilo selbst einmal vertraulich ein Finanzprodukt von Countrywide als «giftig» bezeichnet, sagte Khuzami. Ein anderes Produkt habe der damalige Chef als so unsicher eingeschätzt, dass Counrywide nach Mozilos Worten «auf Blindflug» gewesen sei.
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