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Junioren-Weltmeister Loris Braun: «Die Latte liegt nie hoch genug»Für den 19-jährigen Jurassier Loris Braun scheint nichts unmöglich. Der Junioren-Weltmeister im Fahrrad-Trial ist in der Lage, seinen Drahtesel über nahezu jedes Hindernis zu bringen – hartnäckig und voller Entschlossenheit.fr / Quelle: Sporthilfe / Donnerstag, 25. Juni 2009 / 11:36 h
Wie hat alles angefangen?
Loris Braun: Mit zehn Jahren habe ich zusammen mit meinen Eltern einen Wettbewerb im Motorrad-Trial in Bassecourt gesehen. Auf einer Nachbarstrecke konnte ich Fahrrad-Trial ausprobieren. Es hat mir sofort gefallen. So fing es an: ‹Achten fahren› und die Balance halten. Haben Sie auch andere Sportarten ausgeübt? Fussball. Ich war sogar gut und wäre fast in die Jura-Auswahl gekommen. Aber ich fühle mich in einer Einzelsportart wohler. Wenn etwas daneben geht, dann ist es meine eigene Schuld. Welche Eigenschaften braucht man für Fahrrad-Trial? Eine ausgezeichnete Körperbeherrschung, eine gute mentale Verfassung und die Fähigkeit, etwas wagen zu wollen. Vielleicht bin ich deshalb der beste Junior in der Schweiz oder auf der Welt: Wenn die anderen Angst haben hinzufallen, bin ich bereit, es trotzdem zu versuchen. Wenn man von mir verlangt, 3.5 Meter zu springen, versuche ich es. Die Höhe macht mir keine Angst. Ich bin gerne präzise – ja, ruhig und präzise. Wie in Ihrem Beruf als Uhrmacher? Genau. Meine Ausbildung ist auch sehr ähnlich. Ich suche nach Details und sorge für den letzten Schliff. Und die mentale Seite? Sie macht 80 Prozent meines Sports aus.Talentiert: Loris Braun ist auf seinem Fahrrad in seinem Element. /
Erfolgreich: Die Sporthilfe hat Loris Braun als hoffnungsvollster Westschweizer Nachwuchssportler 2008 ausgezeichnet. /
Wenn ich eine Zone nicht schaffe, vergesse ich das schnell und gehe über zur nächsten. Ist der Stil dabei wichtig? Für mich ja. Ich mag es, wenn meine Bewegungen fliessend sind, elastisch. Haben Sie schon einmal Motorsport-Trial ausprobiert? Ja, aber das ist ein ganz anderer Sport. Beim Rad kann ich kräftig in die Pedale treten und so das Fahrrad aufbäumen – dadurch ist es mir möglich, spielerisch auf den Rädern zu hüpfen. Das würde ich beim Motorsport vermissen. Welche Rolle spielt Ihre Familie? Sie ist super wichtig. Zurzeit ist mein Vater sozusagen auch mein Mechaniker und meine Mutter meine Schatzmeisterin. Mein kleiner Bruder macht auch bei Wettkämpfen mit. Und meine Schwester kümmert sich um eine Fan-Seite bei Facebook. Ich liebe den Jura, ich wohne in einem kleinen Paradies. Im letzten Jahr haben Sie fünf völlig verrückte Wochen erlebt… Wirklich unglaublich! Europameister, Schweizer Meister und Weltmeister, ein Junioren-Titel nach dem anderen! Alles lief wie am Schnürchen… Welche Lehre haben Sie daraus gezogen? Die Latte liegt nie hoch genug. Mit etwas Zeit und Willenskraft kann man es dorthin schaffen, wo man hin will. Wie läuft bei Ihnen eine typische Woche ab? Ich bin jeden Tag bis 17 Uhr in der Schule. Am Dienstag und Donnerstag habe ich zwei Stunden Fitnesstraining. Den Rest der Zeit verbringe ich auf dem Fahrrad. Wir haben jetzt eine Halle in Delémont. Die Leute fangen an, mich um Autogramme zu bitten. Das mag ich nicht so sehr, ich finde es besser, wenn man mich als Freund kennt. Welches war Ihr grösster Erfolg? Ich habe 100 Cups gewonnen und ich habe einen Weltmeistertitel. Dennoch bleibt der schönste Sieg mein erster Sieg. Ich war 11 Jahre alt und es war auf einer Strecke in der Deutschschweiz. Links zum Artikel:
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