«Wir demonstrieren friedlich gegen Wahlbetrug, und alles, was wir wollen, ist die Annullierung der Wahl und Neuwahlen ohne Schwindel», schrieb Mussawi auf seiner Webseite. Er verurteilte den Einsatz von Gewalt gegen seine Anhänger und die Welle von Festnahmen.
Mussawi rief für Donnerstag zu einem Trauertag für die Opfer der Demonstrationen auf. «Herr Mussawi bittet das iranische Volk, sich in den Moscheen zu versammeln und friedliche Märsche abzuhalten, um die Familien der Märtyrer und die Verletzten der jüngsten Ereignisse zu trösten», hiess es auf Mussawis Website weiter.
Der Politiker selbst wolle auch an einer «Zeremonie» teilnehmen. Am Montag waren in Teheran mindestens sieben Demonstranten getötet worden.
Diplomaten ins Aussenministerium zitiert
Gemäss Augenzeugenberichten demonstrierten rund 100'000 Anhänger des früheren Ministerpräsidenten am Nachmittag am zentralen Haft-e-Tir-Platz.
Rund 100'000 Mussawi-Anhänger besammelten sich. /


Die Mehrzahl der Demonstranten trug demnach Arm- und Stirnbänder in Mussawis Parteifarbe Grün.
Wie amtliche Medien berichteten, hat der Iran ausländische Diplomaten einbestellt, um gegen die angeblich «feindseligen» Reaktionen nach der Präsidentenwahl zu protestieren.
Die Vertreter Deutschlands, Grossbritanniens, Italiens, der Niederlande und Tschechiens, das den EU-Ratsvorsitz innehat, wurden ins Aussenministerium zitiert. Die westlichen Regierungen sollten sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischen, hiess es.
«Interventionistische Äusserungen»
Das iranische Aussenministerium bestellte offenbar auch den Schweizer Botschafter ein, der die US-Interessen in Teheran vertritt. Der Iran wolle gegen «interventionistische Äusserungen» der US-Regierung zur Wahl protestieren, meldete die Nachrichtenagentur Fars.
Die USA hatten die diplomatischen Beziehungen zu dem persischen Staat 1980 abgebrochen.