Das iranische Aussenministerium zitierte die diplomatischen Vertreter Tschechiens, das gegenwärtig den EU-Vorsitz innehat, Deutschlands, Grossbritanniens, Italiens und der Niederlande. Dies berichteten die amtlichen iranischen Medien.
Die westlichen Regierungen seien aufgefordert worden, den Ausgang der Wahl zu respektieren und sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen.
Auch heute wieder eine Demonstration
Aus der Wahl am vergangenen Freitag war Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad nach amtlichen Angaben als klarer Sieger hervorgegangen.
Wegen Vorwürfen des Wahlbetrugs ziehen Anhänger seines Herausforderers Mir Hussein Mussawi jedoch seit Tagen auf die Strasse. Sie fordern eine Annullierung der Wahl. Auch heute Mittwoch wollen sie wieder demonstrieren.
Internationale Kritik
Nach Bekanntgabe des Wahlresultats war international Kritik geäussert worden. Mehrere westliche Länder, darunter Frankreich und Deutschland, hatten den jeweiligen iranischen Botschafter einbestellt um ihre Besorgnis auszudrücken.
Die iranischen Behörden schränkten die Berichterstattung weiter ein.
Mir Hussein Mussawi fordert mehr Redezeit im staatlichen Fernsehsender IRIB. /


Mitarbeitern ausländischer Medien wurde untersagt, über nicht autorisierte Demonstrationen zu berichten. Das Mobilfunknetz war am Dienstagabend wieder gestört.
Menschenrechtsorganisation im Visier
Im Visier der iranischen Behörden ist auch die Menschenrechtsorganisation von Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi. Ein Mitglied der Organisation, der Anwalt Abdolfatah Soltani, wurde am Dienstag in seinem Büro in Teheran festgenommen.
Die Unruhen werden weltweit mit Besorgnis verfolgt. US-Präsident Barack Obama äusserte sich am Dienstag in einem Interview mit dem US-Sender CNBC erneut zur Lage im Iran. Dabei vermied er es tunlichst, in dem Konflikt Partei zu ergreifen. Für ihn sei der Unterschied zwischen Ahmadinedschad und Mussawi nicht so gross wie dargestellt, sagte Obama.