Mittlerweile sind damit rund ein Sechstel der Menschheit und insgesamt 100 Millionen Menschen mehr als 2008 betroffen. Die alarmierenden Zahlen legte die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom vor.
«Diese lautlose Hungerkrise gefährdet erheblich den Weltfrieden und die Sicherheit», warnte Jacques Diouf, Generaldirektor der FAO.
Diouf spricht davon, dass sich die Weltwirtschaftskrise und die in vielen Ländern hartnäckig hohen Nahrungsmittelpreise zu einer «gefährlichen Mixtur» vermengten. Den ärmeren Ländern müssten die wirtschaftlichen und politischen Mittel in die Hand gegeben werden, damit sie die Agrarproduktion und Produktivität ankurbeln könnten.
Jahrhundert des Hungers
Das 21.
Die Gesichter hinter den Zahlen. /


Jahrhundert drohe zum Hungerjahrhundert zu werden, warnte Barbara Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe, angesichts der neuen FAO-Zahlen.
Die grosse Mehrheit der Hungernden lebt laut FAO in Entwicklungsländern, davon 642 Millionen im Asien-Pazifik-Raum, 265 Millionen in Afrika südlich der Sahara, 53 Millionen in Lateinamerika und der Karibik sowie 42 Millionen im Nahen Osten und in Nordafrika. In den Industrieländern haben den Angaben zufolge 15 Millionen Menschen nicht ausreichend zu essen.
Die FAO hatte ihre Zahlen für 2008 auf 915 Millionen Hungernde nach unten revidiert, zu denen nach der Schätzung in diesem Jahr weitere elf Prozent kommen. Das ergibt insgesamt 1,02 Milliarde. Die FAO legt ihren offiziellen Welthungerbericht im Oktober vor.