Es müssten grösstmöglichste Anstrengungen unternommen werden, um die Freilassung von 22 mit ihr festgehaltenen Geiseln zu erreichen, die von den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) als politische Gefangene angesehen werden, forderte Betancourt in einer in Paris eingegangenen Botschaft.
Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung könne «der Berg der Gleichgültigkeit und des Vergessens versetzt» werden. Betancourt verwies besonders auf Pablo Emilio Moncayo, der als Soldat im Alter von 19 Jahren verschleppt worden war und sich seit fast elf Jahren in der Gewalt der FARC-Guerilla befindet.
500 Kämpfer gegen 22 Geiseln
Die FARC wirft dem kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe vor, Moncayos Freilassung zu hintertreiben, indem er Vermittler abwies, die bereits früher in ähnlichen Fällen tätig waren. Die Guerilla fordert von der Regierung in Bogotá die Freilassung von 500 ihrer Kämpfer im Austausch gegen die 22 Geiseln.
Ingrid Betancourt wurde vor genau einem Jahr freigelassen. /


Betancourt selbst war mehr als sechs Jahre lang im kolumbianischen Dschungel gefangen gehalten und am 2. Juli 2008 von der Armee befreit worden. Sie lobte die daran beteiligten Soldaten erneut als «die eigentlichen Helden dieses Tages».
Ausserdem dankte sie den «höchsten Stellen des kolumbianischen und des französischen Staates, ohne die nichts möglich gewesen wäre». Frankreich, die Schweiz und Spanien hatten jahrelang zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung vermittelt.