Damit sind bis jetzt in der Gedenkstätte in Potocari bei Srebrenica 3749 Opfer begraben worden. Der Hohe Internationale Vertreter der EU in Bosnien, Valentin Inzko, rief zur Bestrafung der Verantwortlichen für das grösste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg auf.
«Wir dürfen diese Opfer niemals vergessen, denn damit würden wir sie zum zweiten Mal töten», sagte er und erinnerte an eine anwesende Frau, deren 13 nahe Verwandte beigesetzt wurden. «Es gibt kein Wort, um ihre Trauer zu beschreiben», sagte der österreichische Diplomat.
Truppen der bosnischen Serben hatten die einstige UNO-Schutzzone und Muslim-Enklave Srebrenica am 11. Juli 1995 erobert.
Die Gedenkstätte in Potocari. /


Die dort stationierten niederländischen UNO-Truppen protestierten lediglich gegen das Vordringen der Serben.
Schon kurz danach wurden über 8000 gefangene muslimische Männer und Jugendliche ermordet. Mehr als 30'000 Kinder, Greise und Frauen wurden aus ihren Häusern vertrieben.
Das muslimische Mitglied des dreiköpfigen Präsidiums von Bosnien-Herzegowina, Haris Silajdzic, erinnerte an die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft für den Völkermord in Srebrenica. Solche Fehler dürfen nicht wiederholt werden, sagte er.
Das Europäische Parlament hat in einer Resolution vom Januar dieses Jahres alle Staaten, die eine EU-Mitgliedschaft anstreben, aufgerufen, den 11. Juli zum Srebrenica-Gedenktag zu erklären. Das haben bis jetzt Montenegro und Kroatien getan.