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Wegschauen und selbst strampeln
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von Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Montag, 27. Juli 2009 / 12:05 h
Und wieder ist eine Tour de France vorbei. Die Tour des Leidens, le grand boucle. Und wieder vergällen einem Zweifel an der Redlichkeit vieler Teilnehmer den Spass an der Sache.
Das beginnt schon mit dem eiskalten Mr. Armstrong, der das vermutlich erstaunlichste Comeback in der Geschichte der Radsportes hingelegt hat, wenn man von seinem ersten Comeback absieht, welches 1998 auf seine Krebserkrankung folgte und zu der unglaublichen Erfolgsserie bei der Tour de France von sieben Siegen von 1999 bis 2005 führte.
Und nun, nach drei Jahren ohne Sport, kommt er zurück und wird Dritter, geschlagen nur vom 11 Jahre jüngeren Alberto Contador, seinem Teamgefährten und Andy Schleck, dem 14 Jahre jüngeren Luxemburger. Armstrongs Leistung gebührt dabei riesiger Respekt, doch es bleiben Zweifel wegen seiner scheinbar nicht doping-freien Vergangenheit zum Einen und verschleppten Dopingproben bei dieser Tour zum Anderen.
Doch auch sein junger Bezwinger, Alberto Contador, der die Tour dieses Jahr zum zweiten Mal gewann, gilt zwar noch als sauber, doch nur unter Vorbehalt. Er verschwand vor einigen Jahren nachdem er in der Kundenkartei des spanischen Doping-Arztes Fuentes aufgetaucht war, von einer im Anschluss veröffentlichten Liste... weshalb wurde nie genau erklärt.
Doch er gilt bis zum Beweis des Gegenteils als dopingfrei. Aber er gibt Rätsel auf... so zum Beispiel, wie er es schafft, sowohl in den Bergen als auch im Zeitfahren überragend gut zu sein. Er deklassierte seine Gegner sowohl im Zeitfahren von Annecy (in dem er zugegebenermassen ein Spezialist ist) und auch in der entscheidenden Bergetappe nach Verbier.
Und dort stach er mit einem Eckwert heraus, der schier unfassbar ist: Den Schlussanstieg nach Verbier stürmte der Spanier mit unglaublichen 1900 m Höhengewinn pro Stunde hinauf. So schnell ist an einer grossen Rundfahrt - und vermutlich auch sonst - noch nie jemand einen längeren Aufstieg hinauf gerast. Und dies nach 190 km Fahrstrecke mit fünf kleineren Bergpreisen zuvor.
Nicht einmal in den Zeiten hemmungslosen EPO-Gebrauchs am Ende der 90er Jahre schaffte es je einer dieser turbo-medikamentierten Profis in so einem Tempo. Und nun soll dies Alberto Contador also ganz sauber, «mit Wasser und Brot», geschafft haben? Nun... er habe eben härter trainiert und sei leistungsfähiger als andere. Doch die für diesen Eklat notwendigen Eckwerte, vor allem die Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Körpers, sind nach Ansicht diverser Sportmediziner ausserhalb der Fähigkeiten eines menschlichen Körpers, ohne dass diesem mit leistungssteigernden Substanzen beigestanden wird.
Die Dopingskandale, die auch andere Sportarten (eigentlich alle, die streng kontrolliert werden) heimsuchen, laufen immer wieder nach dem gleichen Muster ab: Athlet ist talentiert, Athlet bringt auf einmal unglaubliche Leistungen, Athlet wird mit Doping erwischt und beteuert, niemals etwas Verbotenes gemacht zu haben. Die Enttäuschung, ja sogar Verbitterung der Fans ist da nur logisch, das Empfinden, dass man betrogen wurde, tief und gerechtfertigt. Dies vor allem bei jenen, die selbst Sport treiben und durch das Beispiel der Stars vorgeführt bekommen, dass es scheinbar nicht möglich ist - oder es sich nicht lohnt, es überhaupt zu probieren - ohne Doping Spitzenleistungen zu erzielen.
Dabei geht es im Sport ja gar nicht um die Spitzenleistung, sondern darum, den eigenen Körper zu erfahren, den inneren Schweinehund zu überwinden und womöglich - wie beim Radfahren - die Natur, die Landschaft und die Freiheit von Zwängen zu erleben, welche einen im Alltag sonst immer belasten. Der Zynismus und der bittere Geschmack, die nach dem «Genuss» von Profisport zurückbleiben, sind nicht nötig. Stattdessen sollte man sich einfach von diesem abwenden und selbst strampeln, rennen oder schwimmen gehen, sich selbst zu ein wenig mehr antreiben. Ganz sauber, ehrlich mit sich selbst und ohne Angst vor dem Dopingtester.
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