Die Männer seien am Bahnhof der Stadt Archangelsk von ihren Angehörigen in Empfang genommen worden, meldete die Agentur Interfax. Die russische Justiz geht davon aus, dass die «Arctic Sea» im Juli von acht mittlerweile verhafteten «Piraten» in der Ostsee gekapert wurde.
Nach ihrer Befreiung wurden die Seeleute vom Geheimdienst festgehalten, um eine mögliche Komplizenschaft mit den Entführern zu klären. Nach Einschätzung von Militärexperten könnte der angeblich mit Holz beladene Frachter Waffen geschmuggelt haben.
Sie hätten sich bei den Vernehmungen durch den Geheimdienst «nicht besonders wohl» gefühlt, sagte einer der Seeleute.
Über die Fracht der «Arctic Sea» kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. /


Einzelheiten zur mutmasslichen Entführung oder den Gesprächen mit der Justiz in Moskau teilten die Männer nicht mit.
Kritik von Angehörigen
Unklar war zunächst, ob bereits alle Seeleute freigelassen wurden. Während der russische Marineexperte Michail Wojtenko von «allen elf» Besatzungsmitgliedern sprach, nannte das Internetportal Life.ru lediglich neun. Die Angehörigen hatten die russischen Behörden scharf kritisiert, weil sie in den vergangenen Wochen keinerlei Kontakt mit den Seeleuten aufnehmen konnten.
Der Kapitän sowie drei weitere Seemänner befinden sich weiter an Bord des Schiffs, das die russische Kriegsmarine derzeit von Westafrika aus in den Schwarzmeerhafen Noworossijsk schleppt. Dort soll die «Arctic Sea» auf mögliche Schmuggelfracht durchsucht werden.