Der amtierende schwedische Vorsitzende der EU-Finanzminister, Anders Borg, erklärte zu Beginn des Treffens in Brüssel, dass die «Bonus-Kultur beendet werden muss». Er warf den Banken vor, «wie 1999 zu feiern, dabei haben wir schon 2009».
Drei Wochen vor dem G20-Treffen in Pittsburgh zeigte sich aber, dass nicht alle Länder gleich entschlossen sind, forsch und rasch gegen Boni-Zahlungen vorzugehen.
Richtige Richtung
Auf die Frage, wie Grossbritannien zur Boni-Begrenzung stehe, sagte der niederländische Ressortchef Wouter Bos: «Einige wichtige Länder bewegen sich in die richtige Richtung. Aber nicht jeder bewegt sich so schnell wie er könnte.»
Vor allem Frankreich, Deutschland und Belgien fordern eine starke Einschränkung der Boni-Zahlungen.
Anders Borg, schwedischer Finanzminister: Die «Bonus-Kultur muss beendet werden.» /


Dagegen zögern Grossbritannien und einige andere EU-Staaten in dieser Frage noch. EU-Währungskommissar Joaquín Almunia forderte, Europa solle bei den Bonus-Zahlungen eine gemeinsame Linie fahren - «auch wenn einige Entscheide auf nationaler Ebene getroffen werden».
Mehr Transparenz
«Es gab einen europäischen Konsens, in Details sind aber noch Unterschiede da», sagte der österreichische Finanzminister und Vize-Kanzler Josef Pröll nach dem Treffen. «Es kann nicht sein, dass Manager mit Tagesgewinnen unglaubliche Summen abschöpfen.»
Es solle künftig bei Bonuszahlungen mehr Transparenz geben. Eine Neuorientierung bei den Sonderzahlungen könne es aber nur geben, wenn diese weltweit zum Zuge kommen. Sonst drohe eine Abwanderung von Banken.