Dies berichteten Augenzeugen per Telefon nach Peking. Anlass für die Proteste ist eine Serie von rätselhaften Angriffen mit Injektionsnadeln auf Passanten, bei denen nach Berichten rund 400 Menschen verletzt worden sein sollen. Laut den Gesundheitsbehörden wurde bisher aber niemand durch die Nadelstiche infiziert oder vergiftet.
Die protestierenden Han-Chinesen forderten einen besseren Schutz durch die Ordnungskräfte. Es wurden auch Stimmen laut, die den Rücktritt des Provinzgouverneurs forderten, der seit 14 Jahren der Kommunistischen Partei in der Provinz Xinjiang vorsitzt.
Die Polizei teilte mit, 15 Angreifer festgenommen zu haben, von denen bereits vier vor Gericht gestellt worden seien, wie die Staatsagentur Xinhua berichtete.
Unzufrieden sind auch die Han-Chinesen. /

Eine uigurische Familie in traditionellen Kleidern. /


Es gab keine Hinweis darauf, dass es sich bei den Tätern um Uiguren handelt.
Regierung weist Angebot zurück
Bei gewalttätigen Angriffen von Uiguren vor zwei Monaten auf Han-Chinesen und folgenden Racheakten waren nach offiziellen Angaben rund 200 Menschen ums Leben gekommen und 1700 verletzt worden. Laut der Uiguren-Führerin Rebiya Kadeer lag die Opferzahl jedoch weit höher.
Kadeer rief die chinesische Regierung am Dienstag in einer Rede vor dem Menschenrechtsausschuss des Europaparlaments in Brüssel erneut zum Dialog auf, um die Lage der muslimischen Minderheit in der Volksrepublik zu verbessern.
Kadeers Gesprächsangebot wurde zurückgewiesen. «Kadeer ist nicht berechtigt, mit der chinesischen Führung zu sprechen», sagte die Sprecherin der Provinzregierung, Hou Hanmin, der staatlichen Zeitung «Global Times».