«Wir müssen sehr vorsichtig sein», sagte OPEC-Generalsekretär Abdallah Salem El-Badri nach den Beratungen der zwölf Staaten des Kartells in Wien. «Wir wollen nichts tun, was die derzeitige Erholung gefährdet.»
Auch wenn einzelne Länder eine stärkere Einhaltung der 2008 beschlossenen Senkungen der Fördermenge des Kartells erbaten, gab es anders als in der vorigen Sitzung keine offizielle Ermahnung an die Mitgliedsländer. Die Quotenkürzung aus dem Vorjahr sei zu etwa 68 bis 70 Prozent umgesetzt worden, sagte Badri.
Im Markt gebe es weiter ein Überangebot. Mit der Einhaltung der beschlossenen Fördermengen könne dies aber im Laufe des nächsten Jahres abgebaut werden.
Wohl keine Verknappung
Der Preis für Rohöl hat sich zuletzt um 70 Dollar stabilisiert.
Die OPEC sieht weiter ein Überangebot. /


«Der Preis ist gut», hatte der algerische Energieminister Chakib Khelil unmittelbar nach der Sitzung gesagt. Und vielleicht werde man Anfang nächsten Jahres höhere Preise sehen.
Doch agieren die Länder meist nicht so geschlossen, wie sie nach aussen auftreten. Zu verlockend ist der zusätzliche Dollarstrom, wenn man den Ölhahn ein Stück weiter aufdreht als von der Gemeinschaft beschlossen.
Die Bemühungen des Kartells - es beherrscht rund ein Drittel der weltweiten Ölproduktion -, das Überangebot im Markt zu reduzieren, wird vom ölreichen Nicht-OPEC-Land Russland konterkariert. Es hatte seine Exporte jüngst gesteigert und inzwischen das OPEC-Ölland Nummer eins, Saudi-Arabien, überholt.