Forscher zeigten sich verblüfft über das Resultat, denn eigentlich war dem Impfstoff nicht viel Kredit eingeräumt worden. «Wie andere hätte ich nicht gedacht, dass er wirken würde», sagte Anthony Fauci vom US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten, das die Studie unterstützt hatte.
Der Impfstoff ist nämlich eine Kombination aus zwei Impfungen, die einzeln keine Wirkung gegen HIV-Infektionen gezeigt hatten. Trotzdem führten Anhänger der Kombinationsimpfung damit in Thailand eine der grössten HIV-Impfstudien durch.
Keine hohen Zahlen
16'000 Freiwillige, die kein erhöhtes Ansteckungsrisiko hatten, bekamen innerhalb eines halben Jahres sechs Injektionen, entweder mit dem Impfstoff oder mit Placebo. Das Resultat: In der Placebogruppe infizierten sich innert drei Jahren 74 Menschen mit HIV.



Das Risiko einer Ansteckung sei nach der Impfung etwa um einen Drittel geringer. /


In der Impfgruppe waren es bloss 51.
Das seien zwar keine hohen Zahlen, aber der Unterschied habe sich bei Auswertungen als statistisch signifikant erwiesen, sagte Jerome Kim vom HIV-Programm der US-Armee, welche die Studie gemeinsam mit den Thailändischen Gesundheitsbehörden durchgeführt hatte.
Rätsel über Wirkung
Ein Rätsel ist den Forschern allerdings, wie die Impfung wirkt: Menschen, die sich trotz der Impfung mit HIV ansteckten, hatten nämlich genauso viele Viren im Blut, wie Nichtgeimpfte. Die Impfung kann also nur die Infektion verhindern helfen, ist das Virus aber einmal im Körper, ist sie wirkungslos.
Kim räumte ein, dass die Schutzwirkung eher gering ist. Trotzdem sei die Studie ein grosser Erfolg für die Wissenschaft. «Es ist das erste Mal, dass gezeigt werden konnte, dass die Entwicklung eines sicheren, wirksamen Aidsimpfstoffs möglich ist», sagte er.